Review Döda Havet – Tid Och Rum

  • Label: Gaphals
  • Veröffentlicht: 2020
  • Spielart: Rock

Dass schwedische Musiker ein Gespür für tolle Melodien haben, ist nichts Neues – nicht grundlos prägen schwedische Bands bis heute den melodischen Death und Black Metal. Doch natürlich gilt das nicht nur für die extremen Spielarten, wie die junge Pop-Rock-Formation DÖDA HAVET mit ihrem zweiten Album „Tid Och Rum“ (Deutsch: „Zeit und Raum“) beweist.

Tatsächlich weist die Musik der Truppe aus Uppsala aber in erster Linie Parallelen zu einer norwegischen Band auf: Seigmen, die seit Jahrzehnten mit anrührenden Melodieführungen begeistern. Ganz in deren Tradition kann man DÖDA HAVET sehen: Vor allem der Gesang von Songwriter, Gitarrist und eben auch Sänger von DÖDA HAVET, Staffan Stensland Vinrot, erinnert mitunter so stark an Seigmens Alex Møklebust, dass an ein Nebenprojekt denken könnte, für wen Schwedisch und Norwegisch in erster Linie skandinavisch klingen. Auch der markante Keyboard-Sound in „Arcana“ oder der rockige Ansatz im hitverdächtigen „Levande Eller Död“ erinnern stark an Seigmen.

Doch DÖDA HAVET, benannt nach dem schwedischen Begriff für das Tote Meer, sind längst nicht nur eine stumpfe Kopie ihrer Kollegen aus dem Nachbarland: Mit spannenden Gesangslinien und immer wieder musikalischen Querverweisen in den Bereich des Progressive Rock („Söndag“) sorgen DÖDA HAVET für einen gelungenen eigenständigen Touch in ihrem Schaffen. Auch bieten die acht Songs eine erfreuliche stilistische Vielfalt, wie sich am besten an dem ungleichen Duo aus dem düsteren Bläser-Instrumental „Avsked“ und dem direkt anschließenden flotten „Hjärnspöket“ aufzeigen lässt.

Entsprechend kurzweilig ist „Tid Och Rum“ – auch, aber zum Glück eben nicht nur aufgrund seiner vergleichsweise kurzen Spielzeit von 34:40 Minuten. Zwar bleibt nicht jeder Song direkt im Ohr kleben – doch spätestens bei mehrmaligem Hören offenbaren auch die „Spätzünder“ ihre Reize. Und allein für ein Kleinod wie „Levande Eller Död“ ist „Tid Och Rum“ die Anschaffung wert.

Obwohl in den Kompositionen von DÖDA HAVET Metal nicht wirklich stattfindet, ist die Band übrigens dennoch Metal-affin: Bassist und Produzent ist Lawrence Mackrory, Sänger der Melo-Deather/Thrasher Darkane.

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Wertung: 8 / 10

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