Review Impiety – Ravage & Conquer

  • Label: Pulverised
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Black Metal

(Black Metal / Death Metal / Thrash Metal)Impious, Impaler, Impiety, Imperium, Impetus, Impurity – in dem Wust aus Bands, die sich sowohl stil- als auch namenstechnisch recht ähnlich sind, kann man schon mal durcheinander kommen. Doch wenn man etwas näher hinschaut, findet man schnell heraus, dass es sich bei IMPIETY um das Trio aus Singapur handelt, das bereits seit 1990 besteht und somit zu den Veteranen der nationalen Metalszene zählt. Entsprechend der Jahre, die die Jungs schon auf dem Buckel haben, hat sich mittlerweile auch so einiges in der Diskografie angehäuft: Neben zahlreichen EPs und Splits ist das nun erschienene „Ravage & Conquer“ das achte Full-Length-Album in der Bandgeschichte.

Von Altersmilde aber noch keine Spur, IMPIETY spielen kraftvollen Black Metal in seiner Urform – die Coverversion von Bathorys „Sacrifice“ kommt nicht von ungefähr – und dementsprechend findet man auch allerlei Stilmerkmale aus dem Death- und Thrash-Bereich in der fast 50-minütigen Prügelorgie, die uns der Dreier hier bietet. Roh, rabiat und sehr tight gespielt, das macht die Musik von IMPIETY aus, und das hat man beim Opener „Revelation Decimation“ auch sehr schnell begriffen. Bereits beim langsam lauter werdenden Orchester blastet schon das Schlagzeug mit, ehe fette Riffs und virtuose Shreds einsteigen und die Summe der Teile eine brutale High-Speed-Nummer ergibt, die mit beeindruckendem Drumming und treibenden Gitarren aufwartet. Sänger und Bassist Shyaithan shoutet dazu heiser ins Mikro und passt dabei reibungslos in den traditionelleren Ansatz von extremer Musik, den IMPIETY verfolgen.
Das Motto lautet größtenteils Pedal to the Metal, folglich gibt es hier bis auf wenige, kurze Midtempo-Intermezzos keine nennenswerten Verschnaufpausen, und wenn gerade mal nicht geblastet wird, dann wird die Doublebass malträtiert. Dabei muss man jedoch erwähnen, dass hier nicht stumpf durchgeschrotet wird, sondern das Hörvergnügen durch allerlei Fills und Tempowechsel abwechslungsreich gehalten wird. Auch die vielen Soli, die mal krakelig-chaotisch, mal hymnisch-melodisch dargeboten werden, werten „Ravage & Conquer“ zusätzlich auf und machen somit gerade die ausgiebigen Instrumental-Parts in den verschiedenen Songs zur unterhaltsamen Trommelfellfönung. Das lässt einen dann auch davon absehen, dass einige Songs – drei Stück sprengen die Achtminutenmarke – doch etwas lang ausgefallen sind und hier und da mal nur die Tonleiter hoch- und runtergerifft wird.

Unterm Strich also eine starke Knüppelscheibe, die IMPIETY hier abgeliefert haben. Mit Eingängigkeit kann „Ravage & Conquer“ zwar nicht punkten, bietet dafür aber acht technisch absolut beeindruckend dargebotene Stücke, die ganz auf Brutalität, nicht auf instrumentale Angeberei setzen, ohne dabei jedoch krude zu wirken. Wer sich nicht davon abschrecken lässt, dass hier im Grunde eine Dreiviertelstunde hektisch und ohne Atempause durchgerast wird, sollte mal ein Ohr riskieren.

Wertung: 8 / 10

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