Review In A Nutshell – Quandary

Was man sich von einer Band erwarten darf, die sich IN A NUTSHELL nennt, übersetzt also „Kurz gesagt“ heißt? Von einem Album mit dem Titel „Quandary“, übersetzt also Dilemma? Schwer zu sagen. Also reingehört!

Los geht es mit gleich mit dem Titeltrack, der sich nach ruhigem Einstieg zu einer Mischung aus massivem Sludge und filigranen Math-Elementen mit Grunge-Touch entwickelt, dabei allerdings – Titeltrack hin oder her – nicht wirklich repräsentativ für „Quandary“ ist. Denn bereits in „Again & Again“ gesellt sich zu deutlich verspielterer Musik melodischem Alternative-Metal-Gesang, bevor IN THE NUTSHELL den Hörer mit „The More I Learn“ schließlich komplett verwirren: Mit einem Gesangsstil, der quasi ein Nirvana-Zitat darstellt, ist man nun doch tiefer in der Grunge-Nummer, als zunächst angenommen. Musikalisch ziehen IN THE NUTSHELL über die Foo Fighters („How & Why“) weiter, um spätestens mit „Today“ und „I Don’t Care“ – ohne dabei zu poppig auszufallen – ebenfalls nochmal Erinnerungen an die Grunge-Legende zu wecken. Neben der extremen Vielseitigkeit in ihrer musikalischen Ausrichtung ist es, wie unschwer zu erkennen, vor allem die Gastsänger-Schar, der „Quandary“ seinen extremen Abwechslungsreichtum verdankt. Mit dem zunächst fast besinnlichen „Afaune“ mit seinem französischen Gesang runden IN A NUTSHELL ihr Debüt absolut stimmig ab: Hier zeigt die Band nochmal die gesamte Bandbreite des Schaffens.

„Quandary“ ist nicht nur ein überaus gut produziertes Debüt, sondern auch ein hörenswertes Album geworden: IN A NUTSHELL präsentieren sich hier als raffinierte Komponisten, denen es spielend gelingt, Songs verschiedensten Charakters zu einem Album zusammenzufassen, das diesen Titel auch verdient: „Quendary“ ist in sich schlüssig und lässt sich gemütlich durchhören, verliert aber nie an Spannung. Kurz gesagt: Alles, nur kein Dilemma.

Publiziert am 16. Dezember 2014 von Moritz Grütz