Review Inner Sanctum – Provenance (EP)

  • Label: Finest Noise
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Thrash Metal

Während man sich gerade bei den großen Releases oft fragt, wie gehaltvoll für den Leser ein Review zu einer Platte ist, in die er so oder so selbst reinhören wird, sind es gerade Releases wie dieser, die einem das Gefühl vermitteln, etwas Gutes zu tun – Releases, die es verdient haben, dass ihnen Aufmerksamkeit zugeschanzt wird, die sie sonst gewiss nicht bekommen hätten.

Konkret geht es hier um INNER SANCTUM, eine junge Death-Thrash-Band aus Bangalore im fernen Indien: Ist die Band dort bereits am Durchstarten und durfte schon Bands wie Metallica, Cradle Of Filth oder Slayer supporten, kann man mit recht großer Sicherheit davon ausgehen, dass nur die wenigsten Thrasher hierzulande von dem Quintett bislang gehört haben. Doch genau das ist schade, bietet die Kombo auf ihrer ursprünglich 2009 veröffentlichten EP „Provenance“ doch technisch wie musikalisch anspruchsvollen Metal auf höchstem Niveau.

Bereits der Opener „Agent Of Chaos“ sorgt hier für offene Münder und sauer werdende Milchzähne: Denn nicht nur der Sound der Debüt-EP „Provenance“ ist beeindruckend professionell, auch das Songwriting weiß auf höchstem Niveau mitzuspielen: Abwechslungsreich komponiert und technisch versiert liefern INNER SANCTUM hier eine unverbraucht und lebendig klingende Mischung aus Destruction, Vader und Evile ab, die durch den eher Death-Metal-lastigen Gesang noch um eine Komponente erweitert wird. Im Mittelpunkt stehen jedoch stets das flotte, groovende Riffing sowie die lässigen Soli und Melodien, mit denen die Songs aufgelockert werden.

Dieses Konzept funktioniert so gut, dass zum einen sogar das die EP abschließende Instrumental „Eye Of False“ wirklich mitzureißen vermag, „Provenance“ im Ganzen zum anderen auch nach diversen Durchläufen nicht langweilig wird – hierzu sei allerdings gesagt, dass sich die Spielzeit der Vier-Track-EP auch auf eine knappe Viertelstunde beschränkt. So geschickt und abgeklärt, wie INNER SANCTUM ihr Material hier jedoch präsentieren, ist ein Langspieler aber wohl nur noch eine Frage der Zeit …

Selten hat mich ein Release-Debüt so vom Talent der Musiker sowie einem bevorstehenden Karrieresprung der Band überzeugt wie dieses: Mit „Provenance“ beweisen INNER SANCTUM nicht nur kompositorisches und musikalisches Talent, sondern beeindrucken zudem durch eine perfekte Umsetzung in Sachen Sound und Layout absolute Professionalität und Hingabe. Somit kann bereits diese Debüt-EP nur jedem wärmstens empfohlen werden, der sich für Thrash Metal mit Death-Einschlag begeistern kann – und auch in Zukunft sollte man INNER SANCTUM im Auge behalten.

Keine Wertung

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