Review Novembers Doom – The Pale Haunt Departure

  • Label: Candlelight
  • Veröffentlicht: 2005
  • Spielart: Doom Metal

NOVEMBERS DOOM wurden 1989 in Chicago, Illinois (USA) gegründet. Anfangs versuchte man sich noch als Death/Thrash Metal Combo, entschied dann aber für eine eher doomige Variante. Die Energie des Death Metals wurde mit dem rohen und erdrückenden Geist von Doom Metal vereint, so entstand das was die fünf Amerikaner heute auf der „The Pale Haunt Departure“ darbieten. Vom ursprünglichen Line-Up blieb zwar nur Sänger und Texter Paul Kuhr zurück, jedoch haben sie mit ihrem neusten Output bewiesen, dass NOVEMBERS DOOM mal wieder etwas Aufmerksamkeit wollen.

Der Vorhang fällt und es tritt „The Paule Haunt Departure“ hervor, ein Song der recht zaghaft beginnt, aber nach nur wenigen Momenten die typischen Trademarks von NOVEMBERS DOOM aufweist: dicke Gitarrenwände, Mid-Tempo-Drumsalven, die aber keinen Platz zwischen der Stimme von Paul Kuhr und den Gitarren finden, ein dröhnender Bass und halt die düstere Stimme. Die Rhytmik bei den Amerikanern erinnert mich oft an schwedische Old School Bands die beim Refrain gerne mal die fiesesten Riffs mit einem langsamen Drumteppich unterlegten und so das Publikum in den Bann zogen.
Bei Songs wie „In The Absence Of Grace“ oder „The Dead Leaf Echo“ wechselt der Gesang zwischen Growls und Gesprochenem. Teilweise erinnert mich die cleane Stimme von Paul Kuhr an David Gilmour, aber auch nur manchmal. Trotzdem wirklich wunderbar anzuhören. Der Sound der Gitarren ist zwar ab und zu dissonant, aber das trägt zu der etwas morbiden Atmosphäre bei. Vergleiche mit My Dying Bride oder gar Opeth möchte ich nicht unbedingt ziehen. Sicher gibt es Parallelen zu den Bands, aber NOVEMBERS DOOM haben schon ihren eigenen Sound gefunden, der mich persönlich auch mehr toucht als der von My Dying Bride.
Mein absoluter Anspieltipp auf diesem Album ist jedoch „Through A Child’s Eyes“. Eine Ballade, die durch Unschuldigkeit und Melancholie besticht, komplett mit cleanem Gesang, der einen wirklich fesselt. Ein wirklich anmutiges Gitarrensolo beendet dann den Gang durch die düsteren, akustischen Pforten und leitet einen weiter zu „Collapse Of The Falling Throe“. Dieser Song ist dann wieder in gewohnter, doomiger Art gehalten. Kein Glanzstück, aber sicherlich ein netter Song.

Ich persönlich möchte meinen, dass sich NOVEMBERS DOOM vielleicht eher in die Richtung Progressive Rock weiterentwickeln sollten, denn dafür haben sie definitiv Talent. Die anderen Songs, die eher im Dark Metal beziehungsweise halt Doom Metal Genre anzusiedeln sind, sind recht nett und auch eigen, aber ihnen fehlt irgendeine kleine Zugabe, die den Zuhörer einfach zu Boden drückt. Ich möchte keineswegs die Songs abwerten, aber sie sind leider zu rockig geworden für dieses Genre. Wen das aber nicht stört, der sollte hier ruhig zugreifen. „The Pale Haunt Departure“ ist definitiv eine sehr gute Scheibe geworden und wird am Ende dieses Jahres eine hohe Platzierung haben, aber zu einem echten Klassiker der sich über Jahre in den Köpfen der Gemeinde aufhält, hat einfach etwas gefehlt.

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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