Review Ruthless – They Rise

  • Label: Pure Steel
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Heavy Metal

Fast 30 Jahre nach ihrem letzten Lebenszeichen „Discipline Of Steel“ (1986), einer zwischenzeitlichen Auflösung und letztendlich der Reunion im Jahre 2008 melden sich die Amis RUTHLESS nun nach langer Wartezeit mit ihrem zweiten Album „They Rise“ zurück. Und so viel sei schon gesagt: Die Herren scheinen nichts verlernt zu haben – klingt ihr neues Werk doch tatsächlich so, als wäre es noch in den 80ern erschienen.

Übrig geblieben von der damaligen Besetzung sind Sänger Sammy DeJohn sowie Gitarrist Ken McGee, wodurch schon mal vom Klangbild her keine großen Veränderungen zu erwarten waren. RUTHLESS knüpfen somit auch direkt an ihr Debüt an und hauen dem Hörer mehrere US-Metal-Perlen um die Ohren, welche Fans dieses Genres ein nostalgisches Grinsen ins Gesicht zaubern dürften. Man bekommt satte Riffs, melodische Soli und Leads, die angenehm raue und tiefe Stimme von Sammy sowie Refrains, die einen so schnell nicht loslassen. Der größte Pluspunkt von „They Rise“ ist jedoch die Vielfalt, die die Amerikaner trotz des limitierten Stilkorsetts aufzubieten haben. Da wären einerseits die flotten Banger wie „Hang Man“ oder „Frustration“, die treibenden Power-Metal-Hymnen („Defender“, „Out Of The Ashes“, „Systematic Terror“) und auch deutlich melodischere Töne („Time Waits“) – mit dem Titeltrack driften RUTHLESS sogar in doomigere Gefilde ab. Als besonderes Schmankerl hat man dann noch zusätzlich die erste, fünf Tracks umfassende EP „Metal Without Mercy“ auf das Album gepackt, welche im Vergleich zu dem neuen Liedgut klar zeigt, wie gut die Jungs dort den Zeitgeist eingefangen haben. Ich hätte es jedoch schöner gefunden, die alten Songs auch gleich neu einzuspielen.

Insgesamt stellt „They Rise“ ein mehr als gelungenes Comeback dar. Große Überraschungen sucht man zwar vergebens, aber wenn man ehrlich ist, sollte man dies auch von einer Band derartigen Kalibers nicht erwarten. Wer auf ehrlichen und schnörkellosen Metal steht, kommt an diesem Album auf jeden Fall nicht vorbei. Welcome back, RUTHLESS.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Sebastian Ostendarp

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert