Review Sulphur – Cursed Madness

Es gibt so Platten, die sehen toll aus, das Artwork ist genial und die Bandfotos sehen auch sehr professionell aus. Das macht dann immer gleich Lust auf mehr, schmeißt man den Silberling dann ins Laufwerk, erlebt man die totale Enttäuschung und weiß schon beim ersten Anhören, dass man sich mit sowas nicht so wirklich anfreunden wird. Als ich den Promozettel des ersten Albums der Norweger SULPHUR las, war ich ganz gespannt, denn ich erwartete angesichts der Beschreibung und des genialen Artworks eine fett produzierte, tiefschwarze Black-Death-Granate, die sich gewaschen hat. Stattdessen empfand ich „Cursed Madness“ zunächst als genau das, was es auch ist: Ein Stück Polycarbonat mit Aluminium oben drauf. Sprich: Liebloses, seichtes Geklopfe, das sich nach Plastik auf Metall anhört (Achtung: wörtlich gemeint!). Doch bei genauerem Hinhören muss man sagen, dass das Ding so dermaßen viel Potential hat, das aber oft gnadenlos verspielt wird.

Gut, dann geht’s los mit „The Summoning“. Das Riffing ist echt gut, die Gitarren nur so matschig und drucklos und der Gesang einfach nur dermaßen unmotiviert, dass man nach zwei Minuten keinen Bock mehr hat. Irgendwann wird auch das Riffing nur aufdringlich und mutet eher wie eine schlechte Emperor-Kopie zu „Prometheus“ Zeiten an. „Realms Of Darkness“ scheint zu Beginn auch noch zu gefallen, ist stellenweise dann auch richtig gut, bis man irgendwann wieder denselben Fehler wie vorhin macht. Glücklicherweise rettet sich die Truppe da wieder raus. Erstmal bleibt man dem grottigen Opener nicht treu, sondern orientiert sich eher an progressiveren Vorbildern wie Tartaros oder den schon genannten Emperor.

Und wenn man sich damit abfindet, dass „Cursed Madness“ eine gelungene Emperor-Kopie, deren großes Potential durch die schlechte Produktion ganz tief runtergedrückt wird, dann hat man damit schon recht viel Spaß. Teilweise klingt’s aber einfach so grausig … dieser Opener! Bitte nochmal mit guter Produktion, dann gibt’s zwei Punkte mehr. Mehr kann man dazu gar nicht sagen, wer Interesse hat, der sollte einfach mal reinhören und entscheiden, ob es was für ihn ist oder nicht.

Wertung: 6 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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