Review The Quill – In Triumph

  • Label: SPV
  • Veröffentlicht: 2006
  • Spielart: Hard Rock

Magnus Ekwall? Magnus Ekwall! Der Name sagt dir doch was! Genau, der Gute war auch an „Human Equation“, dem letzten Projekt von Ayreon-Mastermind und Prog-Tausendsassa Arjen Anthony Lucassen beteiligt. Dort veredelte er mit seinem astreinem Hardrock-Organ die epischen und harten Kompositionen des Konzeptalbums.

„In Triumph“ ist nun das fünfte Album der Hardrock-Band THE QUILL um die Herren Ekwall & Co. Auf die Ohren gibt es den altbekannten, staubtrockenen Groove-Rock, in etwa vergleichbar mit Bands wie den Spiritual Beggars. Und die vier Jungs machen ihre Sache auch wirklich gut, eigentlich. Doch was schon bei der total lahmen und langweiligen Bookletgestaltung beginnt, zieht sich über den stumpfen und abgedroschenen Albumtitel bis hin zu den insgesamt zwölf Tracks auf der neuen Scheibe: Die Musik ist einfach zu gewöhnlich, zu altbacken, zu traditionell. Melodien, Rhythmusarbeit und Drive sind durchaus im oberen Bereich anzusiedeln, aber das Material ist einfach zu eintönig und wird zu schnell langweilig. Für sich genommen ist jeder Song sicherlich zumindest gut, die handwerklichen Leistungen sind tadellos. Doch es reisst mich einfach nicht vom Hocker, es lässt den Hörer nicht mitgehen. Ich habe das Gefühl, so was hier schon etliche Male gehört zu haben.
Vielleicht liegt es aber gar nicht mal an THE QUILL, vielleicht ist dies ein Problem des Hardrock-Genres an sich. Es gehört sich dort nun mal nicht, was neues zu probieren, jedes gängige Klischee muss bedient werden. Ähnliches kann man ja auch im Powermetal beobachten. Dort weht aber zumindest vereinzelt noch ein frischer Wind.

Immerhin muss man THE QUILL attestieren, gute Songs am Start zu haben und einen ordentlichen Sänger zu besitzen. Mir fehlt jedoch jede Spur von Abwechslung, Tiefgang und ehrlicher Emotion. Auch ein Keyboard täte den Jungs ganz gut, aber das wäre wohl schon zu viel verlangt. Nett zum nebenherhören, aber mit keinerlei Langzeitwirkung. Wer auf total konservativen Old-School-Hardrock steht, für den wird „In Triumph“ vielleicht eine kleine Offenbarung sein, für mich ist es eine Scheibe, die gelegentlich den Weg ins Autoradio finden und mich an sonnigen Tagen dort begleiten wird. Nach drei Songs ist aber auch erst mal wieder gut.

Wertung: 6 / 10

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