Review The Royal – Deathwatch

Rund zwei Jahre nach ihrem überzeugenden Werk „Seven“ legen die Niederländer THE ROYAL den nächsten Longplayer nach, der den prägnanten Titel „Deathwatch“ trägt. Auf ihrem dritten Album haben sich die fünf Herren entschlossen die dunklere Seite des Metalcore zu erkunden. Vom Mix über die Produktion bis hin zum Design hat die Band alles selbst übernommen.

Bereits der flotte Einstieg mit „Pariah“ gelingt weitgehend, setzt auf schneidende Gitarren-Leads und Vocals, die sich stellenweise weit in den Death Metal vorwagen. Vor allem der stampfende Teil in der zweiten Hälfte des Songs lässt aufhorchen. Im Grunde sind die Songs von THE ROYAL alle ähnlich aufgebaut, setzen auf kraftvolle Strophen und energiegeladene Refrains, sowie fast durchgehend wahnwitzige Riffs. Vor allem sind es aber wieder die zusätzlichen Elemente, die das gewisse Etwas verleihen: Seien es orientalisch anmutende Klänge („State Of Dominance“), eine Spieluhrmelodie („Exodus Black“) oder hintergründige Electro-Nuancen („Lone Wolf“).

Wer die Vorbilder der fünf niederländischen Herren sind wird beim kompletten Albumverlauf schnell klar, so erinnert man sich an Heaven Shall Burn zwischen 2004 und 2008 oder August Burns Red. Dabei klingen THE ROYAL aber nie nach einer bloßen Kopie, da sie gekonnt ihre eigene Note in das bekannte Konstrukt einbinden. Das gelingt hier fast besser als auf dem Vorgänger „Seven“, durch die düstere Note bleibt die volle Begeisterung aber minimal auf der Strecke. Produktionstechnisch hat die Band eigentlich alles richtig gemacht, bauen sie genug Druck auf um die Nackenmuskulatur in ausreichend Bewegung zu versetzen. An ausgewählten Stellen nehmen sie diese Power heraus, um ihre Wucht in der Folge noch stärker erscheinen zu lassen.

Einen Tick vielschichtiger und vor allem deutlich düsterer ist „Deathwatch“ im Vergleich zum letzten Album geworden. Was darunter leidet ist die hundertprozentige Garantie auf voller Länge für ein wahres Inferno zu sorgen, wie es diverse emotionale, aber eben auch weniger druckvolle Momente unter Beweis stellen. Ihr Können haben THE ROYAL aber dennoch verfeinert und der Aufstieg in die nächsthöhere Metalcore-Liga wäre ihnen spätestens jetzt definitiv zu wünschen. Das ist ehrliche, persönliche und vor allem mit der nötigen Aggressivität auf das Dasein ausgestattete Musik, deren Hören sich mehr als lohnt.

Wertung: 8.5 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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