Review The Earls Of Mars – The Earls Of Mars

Es hat begonnen. Der Angriff der Marsianer, genauer gesagt von THE EARLS OF MARS, steht kurz bevor. Wie genau sieht aber der Angriffsplan aus? Es gibt Gerüchte, die besagen, dass die Grundlage verdrehte und progressive Rockmusik sein könnte.

Bereits nach den ersten Klängen von „The Earls Of Mars“ wird klar, dass dies zutreffend ist. Genauer gesagt verbinden THE EARLS OF MARS auf Ihrem gleichnamigen Debüt viele Elemente aus klassischer Rockmusik, Jazz, Blues und sogar Punk zu einem aberwitzigen Ritt durch das verdrehte Universum des Londoner Quartetts. Obwohl die Vielzahl der eingebauten Klänge, wie zum Beispiel Kontrabass statt normaler Bassgitarre, Trompeten, Hammondorgel und Piano, zunächst etwas anderes hat vermuten lassen, herrscht auf „The Earls Of Mars“ aber kein heilloses Chaos, sondern vielmehr ist das Chaos hier Kalkül. Die einzelnen Stücke des Albums bewegen sich dabei meist im unteren Mid-Tempo-Bereich, wobei Ausflüge in etwas schnellere Gefilde das Ganze doch recht abwechslungsreicher gestalten.

Mit „Poor Whores Petition“ und „The Swinger“ eröffnen THE EARLS OF MARS das Album noch recht klassisch und führen den Hörer langsam an das skurrile, mit Horrorelementen gespickte Gewand der Scheibe heran. Wobei letztgenanntes Stück bereits deutlich Einflüsse aus dem Jazz und Blues erkennen lässt. Die nächsten beiden Stücke „The Astronomer Pig“ und „Cornelius Itchybah“ drosseln das Tempo zunächst wieder etwas und entwickeln sich erst nach und nach zu sehr guten Rocknummern mit diesem für „The Earls Of Mars“ typisch verrückten Charme. „The Last Glass Eye-Maker“ schließt sich diesen beiden Stücken an, bevor die vier Londoner in „Some Place“ einige deutschsprachige Audiosequenzen zum Besten geben und den Hörer über Gewohnheiten und Aussehen von Außerirdischen aufklären.
Abgerundet wird dieser Silberling durch seine stets passgenaue Produktion, welche entsprechend der jeweiligen Stimmungslage entweder sehr druckvoll und klar ist oder, wenn notwendig, sanft und weich.

Abschließend erscheint es fast so, als wären Tenacious D auf Helge Schneider getroffen und man hätte gemeinsam mit den Marsianern aus dem Film „Mars Attacks“ bei einer guten Flasche Absinth Halloween gefeiert.

Wertung: 8.5 / 10

Publiziert am von Christoph Ilius

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