Interview mit Hannes von The Prophecy 23

Mit ihrer Mischung aus Death Metal, Hardcore und derbem Thrash Metal begeistern THE PROPHECY 23 schon seit dem Debüt „…To The Pit“. Mit „Green Machine Laser Beam“ konnte sich die Band nochmal richtig steigern und auf Metal1.info satte sieben Punkte abräumen. Was es mit dem kryptischen Albumtitel, Kaffeefahrten für Metaller und kulanten CD-Preisen auf sich hat, erfahrt ihr in unserem Interview mit Hannes von THE PROPHECY 23.

Servus! Erst mal danke, dass ihr euch die Zeit nehmt, meine Fragen zu beantworten. Euer Album ist mittlerweile veröffentlicht und ihr hattet sicher viel zu tun die letzten Tage. Wie waren die letzten Wochen für euch?
Die letzten Wochen waren aufregend. Wir waren im Kohlekeller Studio und haben sauniert, philosophiert, rumprobiert, konsumiert und uns gegenseitig drangsaliert. Nebenher ist die neue Platte „Green Machine Laser Beam“ entstanden. Weil wir uns nach den Aufnahmen immer noch leiden konnten, haben wir erst mal ein paar Shows gespielt und die neuen Songs auf die Menschheit losgelassen. Wir haben schon einige coole Festivals dieses Jahr gespielt und hatten letzten Samstag auch unsere CD-Release-Show. Jetzt ist die Platte auf dem Markt und wir sind gespannt was passiert.

„Green Machine Laser Beam“ ist ein ziemlich fetter Brocken geworden. Eure Mischung aus Thrash, Death und Hardcore kam auch bei uns ziemlich gut an. Wie waren die ersten Reaktionen eurer Fans auf den neuen Silberling und was schreibt die Presse?
Vielen Dank, das bedeutet uns wirklich sehr viel! Die Reaktionen der Fans sind überwältigend, es ist schon krass, wenn du den Titeltrack das erste Mal live spielst und viele schon mitsingen können. Wir haben bis jetzt ca. 15 Reviews bekommen, von denen 10 sehr gut sind, 3 gut und 2 schlecht. Dieses positive Feedback hat uns natürlich umgehauen und als wir gestern erfahren haben, dass „Green Machine Laser Beam“ in die EMP Top 100 Charts auf Platz 33 eingestiegen ist konnten wir das erst gar nicht glauben. Wir sind immer noch geflasht und im Moment haben wir noch mit den Nachwehen unserer spontanen Proberaumparty von gestern zu kämpfen. Ich schreibe dieses Interview vom Bett aus.

Eure Release-Show habt ihr auch schon abgefeiert, wie ich lesen konnte waren auch Acromonia am Start, die mit ihrer EP ein starkes Stück abliefern konnten. Waren eure Zuhörer gut drauf und hattet ihr eine aktive Pit?
Acromonia sind mittlerweile gute Freunde von uns geworden und wir lieben ihre Musik. Wir haben hier in Süddeutschland eh eine sehr gute Szene, alle Bands die noch gespielt haben sind Freunde. Wir hatten den ganzen Tag über subtropische Temperaturen und bei unserer Show war es so heiß, dass wir auf der Bühne fast einen Kreislaufzusammenbruch hatten. Wir ziehen den Hut vor unseren Fans, die trotz der Affenhitze in der Halle ultrakrass abgegangen sind und anscheinend über Superkräfte verfügen, sonst hätten sie das nicht überleben können.

Euer neues Album hat eine gehörige Portion Abwechslung mitbekommen, mehr als es bei „…To The Pit“ der Fall war, meine ich. Alles in allem klingt das neue Album runder und in sich stimmiger. Wie seht ihr selbst die Unterschiede zu eurem Debüt und „Green Machine Laser Beam“?
„…To The Pit“ war unser Debütalbum und die Songs sind in den Jahren davor entstanden, es ist sozusagen eine Art „Best Of“-CD unserer Anfangstage. Durch unsere vielen Gigs seit Veröffentlichung der ersten Platte haben wir vielleicht auf der „Green Machine Laser Beam“ etwas dazugelernt was Songwriting betrifft und ich glaube, wir konnten die „Moshability“ der Songs noch weiter steigern. Außerdem haben wir ein paar neue Sachen wie BreBreBre-Vocals, den ein oder anderen Breakdown und sogar einen kleinen Jazz-Part ausprobiert. Im Studio konnten wir auch von den Erfahrungen unseres Produzenten Kristian „Kohle“ Kohlmannslehner profitieren, der uns noch weiter gepusht hat – auch an den Instrumenten.

Ihr habt den Preis eurer CD auf günstige 10 € gesenkt, und das sogar noch vor Release – weil ihr wollt, dass sich jeder eine Original-CD mit Booklet leisten kann, entnehme ich einem eurer Facebook-Einträge. Liest man da eine Kritik raus, die auf den aktuellen Trend abzielt, immer weniger auf CD zu veröffentlichen, sondern mehr digital anzubieten? Oder seid ihr einfach kundenfreundlich?
Benzinpreise, Strompreise, Bierpreise; alles steigt und steigt, so dass für viele Metaller nicht mehr viel übrig bleibt für CDs. Deshalb haben wir den Preis auf 10 €‚¬ gesenkt. Dann verdienen wir zwar weniger aber wenn dafür mehr Leute unsere CD im Original haben, bedeutet uns das viel mehr. Wir wollen keine CD-Preise von 16 €, – oder T-Shirt-Preise von 30 € – das ist nicht der Spirit von THE PROPHECY 23.

Auch auf Facebook zu lesen: Ihr wollt im August eine Bierfahrt zum Municipal Waste-Gig in Berlin unternehmen. Wie läuft die Planung, habt ihr schon positive Reaktionen darauf bekommen? Und wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Wir haben vor einiger Zeit schon einmal eine Bierfahrt zu einem Konzert von uns organisiert. Bierfahrt ist das Metal-Gegenstück zur Kaffeefahrt. Im Bus läuft Metal und wir spendieren mehrere Paletten Dosenbier. Da viele unserer Fans auch auf Municipal Waste stehen, wurden wir angesprochen, ob wir eine Bierfahrt nach Berlin organisieren. Wir sind gerade noch in den Planungen. Wer Interesse hat, kann sich bei info@theprophecy23.de einen Platz sichern!

Dann kommen wir mal zu eurem aktuellen Album. Erst mal: Wieso „Green Machine Laser Beam“? Womit wir auch gleich zur nächsten Frage kämen: Wie seid ihr eigentlich zu eurem Bandnamen gekommen? „The Prophecy 23“ erklärt sich nicht gerade eindeutig und von selbst.
Wie wir auf „Green Machine Laser Beam“ gekommen sind, kann sich keiner von uns so richtig erklären. Eines Nachts hatten wir eine Eingebung und uns erschien ein grüner Laserstrahl. Am nächsten Morgen Stand der Albumtitel auf einer leeren Bierdose. Den tieferen Sinn dahinter kann man nur erfahren, wenn man anhand einer geheimen Formel die Buchstaben vertauscht und gleichzeitig so viel als möglich Bierdosen leert. Der Bandname stammt noch aus unseren Anfangstagen, als wir mit 15/16 Jahren angefangen haben alte Iron Maiden Songs zu spielen. Deshalb haben wir uns spontan für einen Songtitel auf der „Seventh Son Of The Seventh Son“ entschieden. Die „23“ mussten wir später anfügen, weil wir von einem russischen Vodka-Vertrieb verklagt wurden, der sich den Namen „The Prophecy“ gesichert hatte.

Auf „Green Machine Laser Beam“ gibt es ja nun einiges zu hören. Wie schon erwähnt kommen Thrash, Death und auch Hardcore, bzw. Crossover zusammen. Oft denkt man, Suicidal Tendencies rauszuhören, wiederum denkt man manchmal an Exodus, dann kommt noch Death Metal dazu und textlich pendelt ihr zwischen der letzten Doctor Living Dead und NOFX – man muss schon öfter mal schmunzeln. Verratet uns was über eure Einflussfaktoren und eure Lieblingsbands. Und ob ihr Comics cool findet.
Am meisten beeinflusst uns unser eigenes Leben und das Leben unserer Freunde. Zumindest was die Texte betrifft. Wir singen nicht über verwunschene Wälder, Drachen oder große Schlachten der Weltgeschichte sondern über Partys, Festivals und die schönen Dinge im Leben. OK, ein paar wirklich tragische Songs haben wir auch dabei. Z.B. „No Beer – What A Mess“ oder das Liebeslied „Princess Of Gorleben“ das man sogar als umweltpolitisch bezeichnen könnte. Musikalisch lassen wir unseren Inspirationen freien Lauf, da kann einiges passieren. Wir hören alle Tag und Nacht nur Musik und da kommt schon viel an Einflüssen zusammen, nicht nur aus dem Metalbereich. Comics finden wir cool, allerdings unterscheidet der Kenner zwischen guten Kult-Comics und Schrott. Genauso wie auch im Wrestling sind viele der neuen Sachen nicht so unser Ding, früher war alles besser.

Was habt ihr euch für euer drittes Album vorgenommen? Ihr wisst, es entscheidet traditionell über Niederlage oder Fortbestehen einer Band. Schon ein paar erste Ideen?
Um ehrlich zu sein, haben wir uns noch keine Gedanken über das dritte Album gemacht. Wer weiß, ob wir dann noch leben, wenn das hier so weiter geht?

Das wär’s dann auch schon! Vielen Dank dass ihr euch die Zeit genommen habt, meine Fragen zu beantworten. Lasst uns das Interview mit einem kurzen Brainstorming beschließen. Was fällt euch ein, wenn ihr folgende Begriffe lest:

Manowar: Nach dem 5. Bier sind die alten Sachen halt schon irgendwie Partyklassiker.
Sommer: Festivals spielen und besuchen
Saure Rieslingschorle: Gefährlich. Hat auf einem Open Air letzten Sommer für Überraschungen auf unserer Bühne gesorgt.
Armee der Finsternis: Kultklassiker
The Flash: Green Lantern ist cooler weil er grün ist.

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