Review As Darkness Dies – As Darkness Dies

  • Label: Pure Steel
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Heavy Metal

Gut Ding will Weile haben: Obwohl bereits 2011 noch unter anderem Namen (Graven Image) gegründet, haben die US-Amerikaner von AS DARKNESS DIES satte vier Jahre ins Land ziehen lassen, bis sie ihren selbstbetitelten Debütstreich unters Volk bringen konnten. Die Qualität des Songmaterials hat unter dieser Vorgehensweise weiß Gott nicht gelitten, tischen die Jungs uns doch zum nahenden Jahresende nochmals einen höchst gelungenen Hauptgang traditionellen Metals auf.

Bei „As Darkness Dies“ handelt es sich demnach um ein durch und durch old-schooliges Machwerk amerikanischen Power Metals, der zu Beginn der Platte noch angenehm melodiebewusst intoniert, zum Ende hin dann aber merklich fieser wird. Konkret bekommt man als Fan dieser Musik das volle Programm, d.h. doppelläufige Gitarrenleads und -harmonien jungfräulicher Natur, eine tighte Rhythmussektion, bei der speziell Drummer Harry Blackwell mit seinem abwechslungsreichen Spiel beeindruckt, und zu guter Letzt die herrlichen Vocals von Sänger Martin O’Brien, welcher sämtliche Kniffe zu beherrschen weiß und sowohl rauere Tiefen als auch überzeugende Screams mühelos meistert. Dazu gesellt sich ein differenzierter Sound, bei dem höchstens die getriggerten Drums an der einen oder anderen Stelle für Naserümpfen sorgen.

Bezüglich der Songs starten AS DARKNESS DIES geradezu unheimlich gut. Der Opener „Black Death“ reißt den Hörer von Beginn an mit seiner Spielfreude, den fetten und verspielten Riffs sowie dem eingängigen Refrain mit, gestaltet sich aufgrund der vielen Tempowechsel aber auch sonst extrem spannend. Dasselbe trifft auf das galoppartige „Searching For Light“ sowie das knackige „Silent Wings“ zu, die allesamt für einen mehr als gelungenen Start sorgen. Dazu kommen zwei schöne und ausgewogene Power-Balladen („Other Side“, „High Road“), bei denen einzig der Umstand stört, sie direkt hintereinander folgen zu lassen. Hier wäre eine geschicktere Aufteilung der Tracklist womöglich sinnvoller gewesen. Die zweite Albumhälfte lässt dann mit dem überragenden Kracher „World Of Decay“, dem gleichzeitig längsten Albumtrack, die Stimmung selbigens kippen. Ab hier tönt das Songmaterial merklich düsterer beziehungsweise härter, simultan hierzu nimmt aber auch leider die Qualität etwas ab. Zumindest können Tracks wie „Demons“ oder „Life Incomplete“ zum Ende hin nicht mehr gänzlich überzeugen.

Insgesamt liefern AS DARKNESS DIES mit ihrem Debüt aber eine mehr als ordentliche, teils sogar hervorragende Scheibe ab, die speziell durch ihre Spielfreude und die exzellente Gitarrenarbeit punktet und eigentlich jedem Fan klassischen Metals zusagen müsste. Was die Amis dann letztendlich von ihren zahlreichen Genrekollegen abhebt, muss jeder für sich selber entscheiden. Ich persönlich kann der Scheibe einiges abgewinnen und spreche daher auch die vehemente Empfehlung aus, sich diesem Machwerk mal etwas näher zu widmen.

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Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Sebastian Ostendarp

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