Uahhhh, einmal wecken bitte!! So oder so ähnlich könnte es demjenigen gehen, der sich an „Cold Comfort“, das fünfte Studioalbum der niederländischen Gotiker AUTUMN, heranwagt. Erneut konnte man, wenn auch knapp, den Zweijahresrhythmus der Veröffentlichungen einhalten, wobei man gerne mal daran denken sollte, beim nächsten Mal etwas mehr Zeit ins Land gehen zu lassen. Gras muss drauf auf diese Sache, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Harsche Worte gleich zu Beginn, wobei man doch immer versucht, zunächst ein paar positive Aussagen zu treffen. Aber wo soll man sie hier finden, auf einem Album, das sich die konsequente Langeweile auf die Fahnen geschrieben hat. Dies führt somit leider zu einem neuen Tiefpunkt in der Bandgeschichte, nachdem man beim letzten Album den Wechsel der Frontmieze noch ganz gut kompensieren konnte, damit aber bei den Fans der ersten Stunden schon mächtig Boden eingebüßt hat. Aber gehen wir mal etwas näher an die Sache heran. Musikalisch bieten sich erstmal gar keine Überraschungen, wenn man davon absieht, dass mittlerweile das praktisch komplette Album im Schnarchnasentempo dargeboten wird. Zwischendurch wird es mal etwas flotter, aber den Song habe ich sofort vergessen. Ein klares Indiz dafür, dass es diesmal aber so was von am Songwriting hapert. Langsam, langweilig, ideenlos präsentieren sich AUTUMN 2011 und – das ist das Erstaunlichste an „Cold Comfort“ – die als vermeintlicher Schwachpunkt ausgemachte Sängerin Marjan Welman reißt dabei sogar noch das eine oder andere Pünktchen heraus. Leider gelingen ihr aber auch keine Wundertaten, so dass Glanzlichter wie „Paradise Nox“ oder „Synchro-Minds“ vom Vorgänger diesmal vollkommen auf der Strecke bleiben. Was man sich bei „Cold Comfort“ gedacht hat, weiß ich nicht, was ich aber denke und sicher weiß, lässt sich im folgenden Fazit nachlesen:
Wären Schlafstörungen nicht eine ziemlich ärgerliche Sache, dann würde ich sie hier als Mustereinsatzgebiet für „Cold Comfort“ heranziehen. Lobte ich beim Vorgänger noch das Bemühen um ein abwechslungsreiches Songwriting, bleibt diesmal nur der Mut zur Langeweile. Wer sich dieses Album spart, tut gut daran, die Welt ist teuer genug geworden.
Wertung: 3 / 10