Review Blaze Of Perdition-The Harrowing Of Hearts

  • Label: Metal Blade
  • Veröffentlicht: 2020
  • Spielart: Black Metal

Die Geschichte der Black-Metaller BLAZE OF PERDITION ist eine Geschichte der Extreme: Bei einem Autounfall 2013 verstarb Bassist Wojciech Janus, Sänger und Bandleader Paweł Marzec alias Sonneillon trug schwere körperliche Einschränkungen davon; die Band tritt seitdem ohne ihn auf. Nichtsdestoweniger führt der musikalische Weg die Band immer weiter nach oben: Bereits mit „Conscious Darkness“ lieferten die Polen ein fantastisches Black-Metal-Album ab – mit „The Harrowing Of Hearts“ heben BLAZE OF PERDITION ihre Kunst nochmals auf ein neues Level.

Das fängt mit dem Artwork an, das typische Black-Metal-Motive mit surrealer Ästhetik kombiniert – manifestiert sich aber vor allem in den sechs Songs plus Bonustrack, die gemeinsam das nunmehr fünfte Album von BLAZE OF PERDITION bilden. Mit 51:28 Minuten (inklusive dem Bonustrack „Moonchild“) fällt „The Harrowing Of Hearts“ nicht gerade kurz aus – bleibt aufgrund des breiter denn je aufgefächerten Stils jedoch über die volle Spielzeit kurzweilig.

Der „true“ Ansatz, dem BLAZE OF PERDITION auf ihren ersten Alben gefolgt waren, rückt dabei allerdings weiter denn je in den Hintergrund: Stattdessen bekommt man auf „The Harrowing Of Hearts“ vornehmlich melodisches Post-Black-Metal-Riffing zu hören, wie man es etwa von Bands wie Anomalie oder Harakiri For The Sky kennt. Dazwischen streuen BLAZE OF PERDITION immer wieder geschickt arrangierte, ruhigere Parts ein („Suffering Made Bliss“) oder lassen Clean-Gitarren sprechen („With Madman’s Faith“).

Auch vom gesamten Charakter her klingt „The Harrowing Of Hearts“ luftiger und offener als alles, was BLAZE OF PERDITION bislang veröffentlicht haben: Dafür sorgt eine sehr differenzierte, lebendige Produktion ebenso wie das extrem vielseitige Schlagzeugspiel von DQ. Mit viel Gespür für das richtige Drumming zur richtigen Zeit verleiht dieser den Songs mal mitreißendes Tempo, mal einen feinen Midtempo-Groove – und so immer die passende Dynamik.

Bereits auf dem Vorgänger „Conscious Darkness“ zeichnete sich ab, dass BLAZE OF PERDITION längst nicht mehr die „typisch polnische“ Black-Metal-Band sind wie etwa noch auf „The Hierofant“. Gerade weil diese Entwicklung sicher nicht jedem Fan aus frühen Tagen zusagen dürfte, kann man BLAZE OF PERDITION nur einmal mehr größten Respekt aussprechen: „The Harrowing Of Hearts“ ist mutig – vor allem aber wunderschön.

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Wertung: 9 / 10

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