Review Carnal Forge – Testify For My Victims

  • Label: Candlelight
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Thrash Metal

2004 konnte eine schwedische Band mit dem Album „Aren’t You Dead Yet?“ für mehr oder weniger großes Aufsehen sorgen, die Rede ist von den Death/Thrash Metallern von CARNAL FORGE. In der jüngsten Vergangenheit gelang der Band übrigens der Deal mit Candlelight Records und für 2007 kündigte man eine neue LP an. In der Zwischenzeit hat sich vor allem vor dem Mikrofon einiges getan, so hat der alte Sänger Jonas Kjellgren die Band verlassen und spielt nun bei Scar Symmetry die Gitarre – was für eine Karriere. Ob der neue Sänger Jens C. Mortensen diesen Weggang kompensieren kann, wird sich zeigen.

Was sich musikalisch recht schnell und ebenso einfach deklarieren lässt ist die Tatsache, dass einem hier recht solide Death/Thrash Metal Kost geboten wird. „Testify For My Victims“, der Titelsong des Albums macht dies deutlich und zeigt, wozu die Band im Stande ist, was nicht ausschließlich positiv zu interpretieren ist. Nach zig Hördurchgängen zündet kaum ein Song in einem Maß, wie man es sich wünschen würde, die Musik ist instrumental sowie vom Songwriting her anständig – keine Frage – aber zum Freude verbreitenden Hörerlebnis fehlt einfach das gewisse Etwas.
“Burning Eden“ ist das perfekte Beispiel dafür und erklärt sofort und ebenso gut verständlich, was ich zu sagen versuche. Der Anfang des Songs ist göttlich, ein eher am Melodic Death angelehntes Riffing mit sattem Sound und folgendes schönes Shredding leiten den Song ein. Was aber dann kommt gleicht einem Todesurteil, denn die Strophe und der darauf folgende Refrain sind wirklich äußerst gleichgültig und wirken völlig lustlos. Sänger Jens trägt dazu einen großen Teil bei, aber an Stellen wie diesen lässt selbst das ansonsten ordentliche Songwriting zu wünschen übrig und vernichtet die aufgebaute Stimmung mit einem Schlag. Ein Umstand mit Symbolwert, die langsameren melodischen Parts sind oftmals wirklich gut und machen Lust auf mehr, schärfen aber gleichzeitig die Sinne und die Songs fordern stets die schnellen und sehr Thrash-orientierten Stücke. Hier versagen der Band dann oftmals Talent und Vernunft und das Liedgut endet in lustlosem Einerlei. „Godsend God’s End“ ist einer der wenigen Songs, der über die gesamte Länge ruhig beziehungsweise langsam ist und somit die einzig verbliebene Stärke der Band zeigt. Demzufolge klappen im Jahr 2007 nur mehr die langsamen und sehr melodisch angehauchten Death Parts. Schnellen, zerstörerischen Thrash Metal für den CARNAL FORGE bekannt waren gibt es kaum, und wenn, dann vermag es nichts Gutes. Um euch ein konkretes Beispiel zu nennen erwähne ich an dieser Stelle „Freedom By Mutilation“, anhören und mir zustimmen lautet hier die Devise! Die Band schafft es kaum bis zum Ende der CD noch interessante Passagen einzubringen, und wenn, bestehen diese aus kurzen Stücken verstreut über viele verschiedene Stellen. Einen komplett hochwertigen Track sucht man leider vergebens.

Vom 2004 erschienen Album „Aren’t You Dead Yet?“ bleibt nicht mehr allzu viel übrig, nachdem Jonas Kjellgren die Band verlassen hatte läuft nichts zusammen. Hört sich beinahe so an, als hätte der schier wichtigste Mann die Truppe im Stich gelassen, angesichts des neuen Albums schließe ich zumindest darauf. Das Album „Testify For My Victims“ lebt somit in erster Linie vom aufgebauten „Namen“ CARNAL FORGE, erst an zweiter Stelle folgt die gebotene Musik.

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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