Review Deathbound – We Deserve Much Worse

Sie liest sich nicht schlecht, die Besetzungsliste von DEATHBOUND. Rotten Sound und The Duskfall sind wohl die zwei bekanntesten Namen darin. Aber diese Tatsache kann sich ja in Zukunft auch schnell wieder ändern, wie man an diversen Line-Up-Änderungen der vergangenen Jahre sieht. Nun denn, Rotten Sound verspricht ja gewissermaßen einen Grind-Mindestanteil, was die letzte DEATHBOUND-Scheibe „Doomsday Comfort“ zweifelsohne auch hatte, aber der Death Metal-Anteil nahm doch etwas Überhand. 2007 folgt nun „We Deserve Much Worse“, ein interessanter Albumtitel wie ich finde.

Und in der Tat, was auf dem mir vorliegenden Album zu hören ist, ist in erster Linie ein flottes Death/Grind-Gebräu à la Rotten Sound oder Misery Index. Die Tracks sind allesamt auf Blastbeats und recht eingängigen Riffs aufgebaut. Zwischen den schnell gespielten Parts gibt es einige Male langsamere Verschnaufpausen. Auffallend ist das gekonnte Spiel mit den oben erwähnten, eingängigen Riffs. Das erinnert schon sehr an typischen, Englischen Grind, zu dem die langsamen Groove-Parts gut passen. „Connected to the Confusion“ ist ein absolut perfektes Beispiel dafür. In einem Moment wird noch sehr genialer Groove gespielt, im nächsten hagelt es schnelles Snare Drumming begleitet von sehr schnellen Riffs. Das hört sich schon sehr eigenständig an, auch die Umsetzung und das Songwriting sind da gut gelungen. Allerdings verhalten sich von den 18 Tracks recht viele ähnlich und sind nur schwer voneinander unterscheidbar, ich sehe da im Gesang einen Minuspunkt. Dieser variiert kaum und die ohnehin monotonen Strukturen werden dadurch zusätzlich unterstützt. Was mich an dieser Tatsache ein wenig verwirrt, ist, dass Kaitsu bei The Duskfall ein viel weiteres Spektrum an Tonlagen darbietet, es scheint so, als würde er bei DEATHBOUND absichtlich nur einen begrenzten Teil seiner Fähigkeiten verwenden.

Und während ich hier so daherphilosophiere plätschert das Album fröhlich vor sich hin. Relativ schnell wird einem klar, woran man bei „We Deserve Much Worse“ ist, Easy-listening Grind mit einem sehr hohen Headbang-Faktor, was doch gut klingt. Einzig schade daran ist, dass kein Song wirklich heraus sticht, das weder im positiven noch im negativen Sinn. Einige Male habe ich das Album nun schon gehört, und jedes mal fand ich es recht gut, aber nie war ich in der Lage, einen einzelnen Song auszumachen, der mich begeistern kann. Es sind immer nur kleine Stücke oder Passagen eines Songs, die mich richtig aufhorchen lassen, so der Pseudo-Titelgeber „Never Been Worse“. Anfänglich finde ich diesen Track wirklich klasse, der hat was und sticht hervor, auf die gesamte Dauer jedoch klingt er langatmig und nur wenig aufregend, was für ein Dilemma. Erwähnenswert ist an dieser Stelle wohl auch der halbminütige Wutbolzen „Rockthrowers Among Us“, hier sollte man schon zwei-, dreimal hinhören um sich ein Urteil bilden zu können.

Die kurzen 34 Minuten vergehen wie im Flug, „We Deserve Much Worse“ ist ein durchaus gutes Album, das man ohne Skip-Taste hören kann. Ein Album, das gute aber auch schlechte Punkte beinhaltet. Zuerst die guten: man hört viele Groove-Elemente und schöne Riffs, ebenso kann man auch schnelle und brutale Passagen wahrnehmen. Die schlechten: es gibt nur wenig Abwechslung und keiner der Songs besitzt das gewisse Etwas, das einen Song erst zu einem sehr guten Song macht. Das dürfte „We Deserve Much Worse“ gut beschreiben, Death Metal- und Grindcore-Hörer sollten aber auf jeden Fall mal reinhören, das ist sicherlich nicht verkehrt.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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