Review Dråpsnatt – Hymner Till Undergången

  • Label: Frostscald
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Black Metal

Nachdem erst 2009 das Debüt des Duos DRÅPSNATT erschnien, folgt bereits ein Jahr später mit „Hymner Till Undergången“ das Nachfolge-Album – die Ideen scheinen den beiden Schweden so schnell nicht ausgegangen zu sein, wie das Werk eindrucksvoll beweist.

Nach einem kurzen Intro, das ein wenig an Finntrolls „Ur Jordens Djup“ erinnert, zeigen sich DRÅPSNATT 50 Minuten lang von ihrer besten Seite: Grundsätzlich im Black Metal beheimatet, arbeitet das Duo mit vielen eingängigen Melodien, bezüglich derer ein gewisser „Pagan“ Metal (oder wie auch immer man es nun nennen mag) -Einschlag nicht von der Hand zu weisen ist: Doch obwohl auch hier bisweilen eine fröhliche Flötenmelodie ertönt, ist gänzlich an der falschen Adresse wer Unterhaltungs-Pagan a la Equilibrium sucht. Viel mehr sind derartige Elemente im Stile der Norweger Troll mit waschechtem Black Metal verwoben, so dass die ernste Grundstimmung durch derartige Elemente zwar aufgelockert, jedoch nie vertrieben wird.
So weiß „Hymner Till Undergången“ zwar gerade durch diese Elemente zu glänzen – seien es nun Flöten, Keyboards oder der durchweg wirklich gelungene Klargesang – entscheidend für die Qualität ist jedoch das wirklich solide Fundament patent gemachten Black Metals, auf dem das gesamte Konstrukt errichtet ist.
Neben Black Metal-typischen Shredding-Riffs mit klagendem Schreigesang und den erwähnten folkloristischen Elementen sorgen sorgfältig auskomponierte Cleangitarren-Parts, die dezent an die Landsmänner von Shining denken lassen, für den das Gesamtwerk abrundenden, letzten kompositorischen Schliff.
Gehüllt in ein nahezu perfektes Soundgewand aus satten Cleangitarren, bissigem Black Metal-Gain auf den Distortion-Parts und einem sich perfekt eingliedernden Schlagzeug macht „Hymner Till Undergången“ so weit mehr her, als das vergleichsweise langweilie Artwork vermuten ließe – ich könnte mich fast zu dem Begriff „Geheimtipp“ verleiten lassen.

Mit catchy Riffs, eingängigen Melodien und dem gewissen Etwas, das aus einer guten CD etwas besonders macht, weiß mich „Hymner Till Undergången“ eigentlich auf ganzer Linie zu überzeugen – und das, obwohl ich gemeinhin auf pagane Elemente jedweder Art in höchstem Maße allergisch reagiere.Wer auf anspruchsvollen Black Metal abfährt, sollte hier auf alle Fälle mal reinhören… und auch dem Fan ernstgemeinten Pagan-Metals traue ich mich, dieses Album ans Herz zu legen – verarbeiten DRÅPSNATT doch auch diese Elemente wirklich gekonnt und stimmig.

Wertung: 9 / 10

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