Kein sanfter Start in das Album, kein vorsichtiges Herantasten an die Musik: Die Londoner von HYBRIS legen bereits im passend betitelten Intro „Uprising“ geradlinigen und kraftvollen Thrash Metal vor. Die vor drei Jahren gegründete Kombo beherbergt drei ehemalige Mitglieder von Centurions Ghost und bot bis vor kurzem nur ein knapp zehnminütiges Demo – mit „Hyper Machinery“ steht das erste Album in den Starlöchern.
Dieses Debüt unterlag einer sauberen Produktion. Der Aufbau der Lieder sieht keine länger andauernden Melodie-Passagen vor, sie bieten besonders an den Gitarren viel Abwechslung auf kurzen Raum. Schnörkel- und schonungslos sind HYBRIS, ab und an mit einem markanten Refrain ausgestattet. Sänger James schreit sich die Seele aus dem Leib wie ein Tom Araya und scheint keinerlei Ermüdungserscheinungen zu bekommen. Die Gitarristen Federica und Achilles liefern sich in jedem der zehn Lieder einen Wettkampf um die Vormachtstellung an den Sechsaitern und Bassistin Liv geht bei der gewaltigen Power zwar nicht unter, hängt aber irgendwie doch hinterher.
HYBRIS liefern Thrash in dessen reinster Form. Die Soli der Gitarren fügen sich wunderbar in einen deftigen Klangteppich, bestehend aus polterndem Schlagzeug und dessen Double-Bass-Attacken, dem wütenden Sänger und zwei hochgradig agilen Gitarristen. Die Londoner legen mit ihrem ersten Full-Length gut vor! Die Musiker wirken aufeinander eingespielt, die Songs halten konstant ihr Niveau, können dadurch aber nicht überraschen, denn: So wie „Hyper Machinery“ keine Ausfälle vorzuweisen hat, bietet es auch keine Überflieger. Für ein Debüt ist aber besonders der erste Fakt von Bedeutung, verfügen HYBRIS doch über das musikalische Fundament, guten Thrash Metal produzieren zu können. Und dieser wird live mit Sicherheit überzeugen, sollte sich bei den nächsten Veröffentlichungen jedoch abwechslungsreicher zeigen, um musikalischer Eintönigkeit vorzubeugen.
Wertung: 6 / 10