Review Jord – Tundra

  • Label: Hammerheart
  • Veröffentlicht: 2023
  • Spielart: Black Metal

JORD feiern ihren Einstieg bei Hammerheart Records und das auch noch als vollwertige Band. Nach dem letzten Album „Måne“ wurde aus dem Ein-Mann-Projekt um Mastermind Jörgen Ström ein Trio mit Sebastian Svedlund an der Gitarre und Stefan Jansson am Schlagzeug. In dieser Besetzung wurde nun der dritte Langspieler „Tundra“ eingespielt, der gleichzeitig die erste Veröffentlichung beim neuen Label darstellt. Am Sound von JORD hat sich aber nichts geändert, noch immer wird atmosphärischer Black Metal geboten.

Die Erweiterung zum Trio hat JORD aber hörbar gut getan, denn einzelne Stücke zeichnen sich durch mehr Tiefgang und mehr Facetten aus, als noch auf den beiden vorherigen Alben. Wie etwa der sehr präsente Bass, der sich direkt beim ersten Song „Mara“ als tragendes Element im Songwriting erweist. Für typischen Black-Metal-Sound eher ungewöhnlich, verleiht der druckvolle Bass dem getragenen „Mara“ mehr Charakter, nimmt den Riffs aber auch etwas von ihrer Kälte. Ähnlich verhält es sich auch beim Folgenden „Själens Död“, wobei hier Klavier und luftige Gitarren-Melodien für Auflockerung sorgen. Bereits nach diesen ersten beiden Stücken fällt auf: JORD wollen auf „Tundra“ keine Geschwindigkeitsrekorde aufstellen und mit dem Aufbau der einzelnen Tracks will kein Innovationspreis gewonnen werden. Nahezu alle Songs auf „Tundra“ setzen sich aus abwechselnden atmosphärisch-melancholischen und aggressiveren Parts zusammen, die einzige Ausnahme bildet „Kyla“.

Furios und kratfvoll bricht „Kyla“ über den Hörer herein und zeigt die schwärzeste Seite des Trios. So kalt und dunkel agieren JORD nur in dieser Nummer, dabei würde ihnen etwas mehr Raserei insgesamt gut zu Gesicht stehen. Aus dem restlichen Material stechen noch „Snöfödd“ mit sphärischem Klargesang und einer perfekt platzierten Akustik-Gitarre im Mittelteil, sowie der Spoken-Word-Part im Titeltrack hervor. Davon abgesehen, gestaltet sich das Songwriting über die gesamte Albumlänge aber etwas vorhersehbar.

„Tundra“ ist melancholischer Black Metal auf hohem Niveau und JORD klingen auf Album Nummer drei hörbar gereift. Die Erweiterung zum Trio war die richtige Entscheidung und sorgt für zum Teil epische Momente auf „Tundra“. Die Verschmelzung von Black Metal, Post Metal und atmosphärischen Parts ist aber noch nicht in Perfektion gelungen, dafür orientieren sich JORD insgesamt zu sehr am immer gleichen Songwriting-Schema und auch die Produktion ist teilweise zu verwaschen, um alle Facetten der Musik richtig abzubilden. Die emotionale Dichte ist da, jetzt müssen es JORD nur noch schaffen, diese Emotionen in durchgehend spannende Songs zu verpacken.

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Wertung: 7.5 / 10

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