Review Lovex – Divine Insanity

  • Label: G.U.N.
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Rock

In Finnland konnten LOVEX ja bereits mächtig abräumen, und in Deutschland legten sie als Newcomer gleich nach. Ihre erste Single „Guardian Angel“ schoss auf den 22. Platz der deutschen Media Control Charts und nun folgt das dazugehörige Album „Divine Insanity“.

Geboten wird, auch wenn man es dem Cover andichten könnte, kein Gothic Rock. Das Frontbild – oh ja, es ist absolut hässlich – führt einen da in eine etwas falsche Richtung. Tatsächlich gibt es hier Poprock mit Glam-Einschlag, der seine Wurzeln vor allem in den 80er Jahren hat und trotzdem mordern klingt. Depressive oder traurige Stimmungen werden hier auch nicht verbreitet, vergessen wir den Gothic-Faktor also am besten ganz schnell, der Großteil des Materials klingt nämlich überraschend fröhlich.

Die beste Nummer verbraten LOVEX auch gleich direkt zu Beginn. „Bullet For The Pain“ legt mich tiefergestimmten Gitarren los, das einfache Riffing brennt sich direkt ins Gehirn und der Gesang ist angenehm rau ausgefallen. Eine gute Nummer, bei der nur der penetrante Keyboard-Einsatz ein wenig nervt. Gleich danach folgt schon die Singleauskopplung „Guardian Angel“, womit man sich meiner Meinung nach keinen Gefallen getan hat, das Teil ist schlicht eine durchschnittliche Rock/Pop-Nummer, die hymnisch sein will aber zu stark in den Kitsch abdriftet.

LOVEX bewegen sich bei den weiteren neun Liedern irgendwo zwischen Bon Jovi, HIM und The Rasmus und lassen dabei Eigenständigkeit vermissen. Keines der Lieder bietet hier besonderen Wiedererkennungswert, jeder Song könnte auch von irgendeiner anderen Band stammen. Schlecht ist das alles freilich nicht, manchmal erfreuen uns die Jungspunde, wie etwa mit einem unerwarteten Akustikgitarren/E-Gitarren-Break bei „Oh How The Mighty Fall“. Ansonsten verbleibt man gänzlich spannungsarm. Hier die Ballade („Remorse“), da die nächste coole Hitsingle, zu der man ein düsteres Video drehen kann („Die A Little More“) und dort der nächste Schmachtfetzen, der die Mädchenherzen zum Schmelzen bringt („On The Sidelines“).

Irgendwie hat mans alles schon mal gehört, mal besser und mal schlechter. Wie gesagt, es ist nicht schlecht, die Qualität und das Können kann man den teilweise feminin wirkenden Jungens beileibe nicht absprechen. Vor allem scheinen sie auch ein Gespür dafür zu haben, was sich gut verkauft, denn genau das dürfte „Divine Insanity“ sein, ein Album, dass sich gut verkaufen wird, weil es dermaßen simpel, gewöhnlich und eingängig ist, dass die breite Masse damit nicht das geringste Problem haben dürfte. Erfolg dürfte sich einstellen, fragt sich nur wie lange der dann anhält und ob sich LOVEX als ein Name in der Musikwelt etablieren kann. Ist zumindest besser als die „Dark Light“ von HIM, aber nun nichts, was ich gutem Gewissens irgendjemandem mit gehobenem Anspruch an Musik empfehlen möchte.

Es rauscht und rauscht und rauscht dahin… und weg ist es.

Wertung: 5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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