Review Lovex – Guardian Angel (EP)

  • Label: G.U.N.
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Rock

In ihrem Heimatland Finnland konnten LOVEX bereits einige Erfolge verbuchen. Ihr Debütalbum „Divine Insanity“ schlug ein wie eine Bombe, es wurden bereits vier Singles ausgekoppelt und ausserdem laufen die Jungens auf den Musikkanälen rauf und runter. Nun wollen sie auch in Deutschland Fuß fassen. Das Album wurde hierzulande noch gar nicht veröffentlicht, mit „Guardian Angel“ gibt es aber direkt zum Jahresbeginn einen Vorgeschmack darauf.

Was LOVEX bieten, ist melodischer und keyboardgeschwängerter Glam- / Gothic-Poprock mit leichtem 80er Jahre Einschlag und recht moderner Atmosphäre. Klingt nicht besonders spannend, ist es auch nicht, Innovation oder Eigenständigkeit fehlen völlig. Das merkt man schon beim Beginn von „Guardian Angel“, die Anfangstakte wirken wie 1:1 aus einer Edguy-Schunkelnummer kopiert, im Folgenden wird dann nur noch Einheitsbrei geboten, der nicht durchschnittlicher sein könnte. Der Sänger ist auch nicht das gelbe vom Ei, er langweilt schlicht, hat keine wirklich herausragenden Momente und ist vollständig austauschbar. Nicht schlecht das alles, aber eben einfach Durchschnitt, den man nach ein paar mal hören irgendwie im Kopf hat und manchmal nicht weiß, woher das überhaupt kommt und das gar nicht dort haben will. Über das zweite Lied „Divine Insanity“ kann man exakt das gleiche schreiben.

Für die Käufer der „Basic Version“ (bzw. Rohstoffverschwendungsausgabe) ist das zweifelhafte Hörvergnügen berets vorbei, die „Premisum Version“ bietet noch zwei weitere Lieder. „Yours“ ist eine typische Ballade, die es aber zu keinem Moment schafft, Emotionen aufzubauen, ergo schlicht nur dahinplätschert. „Bullet For The Pain“ ist als Liveversion vorhanden, bei der die Gitarren immerhin recht weit im Vordergrund stehen und der Sänger etwas rauer zu Werke geht.

Was gut an LOVEX ist, ist dass sie nicht ständig versuchen, zwanghaft depressive oder melancholische Stimmung zu erzeugen. Bei „Yours“ wollten sie wohl ähnliche Emotionen hervorrufen, und das ging hörbar schief, wie es nur schief gehen kann. Die restlichen Lieder strahlen eine überraschend positive Stimmung aus. Das hilft aber nicht darüber hinweg, dass LOVEX trotz hörbarer Qualitäten nicht mehr als eine von vielen Bands in diesem Bereich sind und, so schätze ich, eine extrem geringe Haltbarkeit mit sich bringen. MTViva-Erfolg dürfte sich aber auch in Deutschland einstellen, keine Frage. Für beinharte Fans von HIM und The Rasmus sicherlich ein Name, den man sich merken sollte. Achja, meinen persönlichen Preis der hässlichsten Mainstream-Band der letzten Wochen ist ihnen unabstreitbar sicher.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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