Review Out Of Mind – My Lucid Nightmare

Ginge es nach der Quantität, müsste man sich um den Nachwuchs im deutschen Todesmetall keine Sorgen machen. Kaum ein Tag vergeht, an dem man nicht über diese oder jene Kapelle und ihr neuestes Output schwadronieren könnte.Erfreulicherweise einerseits ist, dass die meisten Truppen mittlerweile beinahe durchgängig ein gutes spielerisches, songwriterisches und soundtechnisches Niveau erreichen. Die Krux dabei liegt auf der Hand: aus der guten Masse die Topadressen herauszufiltern, ist durchaus nicht problemlos.

Ob sich die Nordlichter OUT OF MIND anbieten, kann ich nicht so genau sagen, da die aktuelle Veröffentlichung „My Lucid Nightmare“ mit drei Songs denkbar kurz geraten ist. Was man so auf die Lauscher bekommt, legt tatsächlich nahe, dass das Potential hier vorhanden ist, auch über einen kompletten Longplayer gute Arbeit abzuliefern. Die Marschrichtung wird auch ohne Lektüre des Infotextes ([…]Moderner Melodic-Death[…]) schnell deutlich, die Songs befinden sich im Midtempo, ohne großartige Frickelarrangements versucht man, eine gewisse Power zu erzeugen. Dazu ein Wechselspiel aus klarem und hartem Gesang, wobei mir zweiterer etwas besser gefällt. Zwar ist die Melodieführung der klaren Vocals teilweise durchaus ansprechend, aber es fehlt (noch) etwas an der Ausdrucksstärke der Stimme.

Einige obligatorische mehrstimmige Gitarrenläufe gibt es auch zu hören, leider – und dies ist ein Kritikpunkt, den Demobands sicher häufig zu hören bekommen – ist der Sound an mancher Stelle ein kleines bisschen zu dünn, um dieses Trademark voll zur Geltung zu bringen. Dies gilt vor allem für den Zusammenklang von Bass und Schlagzeug und konnte auch durch das Mastering von Metalikone Eike Frese nicht verhindert werden. Etwas fetter wäre schön, aber auch so überzeugt der Vierer durchaus mit „My Lucid Nightmare“.

Keine Wertung

Publiziert am von Jan Müller

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