Die Thüringer Metalszene hat mittlerweile in Deutschland einen Status erreicht, der Hochburgen wie dem Ruhrgebiet nur noch in wenig nachsteht. Junge Bands kommen scharenweise aus den Löchern gekrochen, da machen auch die Melodic Deather RISING ASPIRATION keine Ausnahme und hauen auf ihrer Debüt-EP „Path From Nothing“ eine handvoll kraftvoller Metalnummern raus.
Sie kommen aus dem Nichts, wo der Weg hinführt, werden die Songs des Fünfers aus Nordhausen zeigen. Wie gesagt, es geht todesmelodisch zur Sache, wobei mir der Fokus doch eher auf Tod als auf Melodie zu liegen scheint. Sicherlich ist der Sound nicht so roh, aber es klingt doch eher so, als wenn hier einige Aggressionen auszuleben gewesen sind. Für mich als Melodiefreund macht es die Sache damit aber nicht leichter, ich muss zugeben, dass ich mich in Sachen Eingängigkeit hier etwas schwer tue. Es braucht schon eine ganze Menge Durchläufe, bis sich einem die ersten Lieder wirklich erschließen und wenn, dann sind es eher die beiden Rausschmeisser des etwa 20-minütigen Vergnügens. „Thought Of Suicide“ bietet die größte Melodiedichte inklusive Solo auf, „Closed Forever“ überzeugt durch einen eher langsamen, teilweise stampfenden Rhythmus. Hier liegen klar die besten Seiten der Band, der es noch nicht gelingt, einen eigenen Stil zu kreieren. Dennoch, auch wenn die ersten drei Lieder nur schwer in die Gänge kommen und irgendwie auch noch etwas viel weniger nötigen Ballast mit sich herumschleppen, Potential ist durchaus vorhanden.
Technisch ist es schon ziemlich ausgereift, was RISING ASPIRATION anbieten und bei einem Debüt sollte man vielleicht auch nicht mehr meckern als unbedingt nötig. Etwas mehr Eingängigkeit, etwas mehr Eigenständigkeit und etwas ausgefeilteres Songwriting und die Band wird zu einer ernstzunehmenden Größe, zumindest, was den Undergroundbereich betrifft, ansonsten geht es eben ins Nichts zurück.
Keine Wertung