Review Rob Zombie – The Zombie Horror Picture Show

  • Label: Universal
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Rock

Alice Cooper sagte einmal, dass „Welcome To My Nightmare“ mehr sein muss als ein Albumtitel. Man müsse den Leuten den Albtraum liefern, sie in diesen hineinziehen, am besten, indem man den Albtraum auf die Bühne bringt. Legitimer Nachfolger dieser Legende ist zweifelsohne ROB ZOMBIE, der gerade mit „The Rob Zombie Horror Picture Show“ seine neuste Live-DVD auf den Markt gebracht hat.

Erstaunlicherweise handelt es sich dabei um die erste Live-DVD von ROB ZOMBIE, der eigentlich als absoluter Fan von Filmen bekannt ist, ob er nun mitspielt oder sie selber macht. Endlich ist nun auch die Bühnenshow des exzentrischen Künstlers zu Hause zu genießen und verspricht deutlich mehr Unterhaltung als einige seiner Filme.
Denn der Mann ist ja bei Weitem kein unbeschriebenes Blatt, fuhr er doch schon mit seiner Band White Zombie Anfang und Mitte der 90er massenhaft Edelmetall ein. Seit 1997 ist der Herr Solo unterwegs und füllt mittlerweile die größten Hallen mit seiner Kombination aus erdigem Rock, Industrial-Einsprengseln und einer so aufwändigen wie begeisternden Bühnenshow.

Aufgenommen bei zwei Shows der Mayhem-Festival-Tour, im Zuge der Promotion seines aktuellen Albums „Venomous Rat Regeneration Vendor“, hat ROB ZOMBIE ganze 17 Tracks in die Setlist von „The Zombie Horror Picture“ Show gepackt, von denen lediglich eine eine Coverversion ist.
Dabei bildet dieses Album natürlich den Schwerpunkt der Setlist, die anderen Songs rekrutierte man primär vom Debüt „Hellbilly Deluxe“ und dessen 2010er Nachfolger „Hellbilly Deluxe II“. Doch auch von „Educated Horse“ (2006) gibt es etwas zu hören und eröffnet wird der Reigen von dem komplett neuen „Teenage Nosferatu Pussy“. Schon nach dem Opener ist die Marschrichtung klar: Riesige Videoleinwände, top Sound und eine wunderbar aufgelegte Band rund um ROB ZOMBIE.

Ton- und Bildqualität sind absolute Spitzenklasse, die Wahl der Ausschnitte steht dem in nichts nach und bei den Arrangements erkennt man die filmische Erfahrung des Meisters. Filmische Effekte wie Spilt Screens, massig Pyro und der Einsatz übergroßer Puppen tun ihr Übriges, um „The Zombie Horror Picture Show“ zu einem wahren Fest für ROB-ZOMBIE-Fans werden zu lassen.
Eine besondere Erwähnung verdienen noch die beiden Aufkleber, auf der DVD: Zum einen ist da der „FSK 16“ Sticker und zum anderen der mittlerweile wohlbekannte „Parental Advisory – Explicit Content“-Kleber. Diese sind beide wohlverdient, denn das meistgesagte Wort ist sicherlich „motherfucker“ und auch der Umstand, dass bereits zu Beginn der Show diverse Damen ihre sekundären Geschlechtsmerkmale präsentieren, dürfte hierzu beigetragen haben.
Nach einem ellenlangen Gitarrensolo im Anschluss an „Thunder Kiss ‘65“ und der Bandhymne „Dragula“ ist Schluss, und zwar richtig. Denn außer einer Fotogalerie gibt es auf „The Zombie Horror Picture Show“ keinerlei Extras oder Bouns. Kein Making-Of, kein Tourtagebuch oder sonstige Mitschnitte von anderen Konzerten oder aus dem Backstage; nicht einmal zu einem Booklet hat es gereicht.

Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass ROB ZOMBIE mit seiner ersten Live-DVD eine unheimlich starke Veröffentlichung vorlegt. „The Zombie Horror Picture Show“ ist laut, dreckig, obszön und verkörpert damit den Geist des Rock ‘n‘ Roll und des Heavy Metal – überlebensgroß und ein Mittelfinger an die restliche Gesellschaft. Großes Kino.

Wertung: 9 / 10

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