Review Dancing Sun – Firefable

DANCING SUN ist das Soloprojekt von Bert Dittrich (ex-Mortal Coil) aus Graz, der nun mit „Firefable“ sein Debütalbum vorlegt. Ein schlichtes Cover ziert den Longplayer, das in Zusammenarbeit mit Marcelino Sus entstanden ist. Acht Songs in rund 40 Minuten umfasst das Release, welches Dittrich (mit Ausnahme von „Laszlo Podenco’s Dreams“) auch selbst gemixt hat. Das Mastering übernahm Tony Lindgren. Vornehmlich bewegen sich die Songs des Österreichers im Progressive Metal, weisen aber ebenso Einflüsse aus dem Doom Metal und dezente Death-Metal-Ausflüge vor.

Mit einer kurzen Akustikgitarren-Sequenz wird der Opener „Healing Hands“ eingeleitet, bevor sich die E-Gitarre und Schlagzeug ins Geschehen einschalten. Das Riff ist markant, der Gesang rau und kratzig. Dennoch ist der Start des Longplayers noch recht verhalten, der Metal-Anteil relativ gering. Erst gegen Ende nimmt der Titel ein wenig Fahrt auf. Im weiteren Verlauf spielt DANCING SUN seine Stärken aus, die in der Vermischung aus klassischem Doom Metal und progressiven Anteilen entstehen.

Vor allem in Sachen Gitarrenmelodien hat Dittrich ein glückliches Händchen und schüttelt einige markante Momente aus dem Ärmel. Dazu gesellen sich diverse Einwürfe, die die einzelnen Titel trotz ähnlichem Aufbau nicht langweilig werden lassen. So gibt es bspw. die Hammond-Orgel („Laszlo Podenco’s Dreams“) oder aufkeimende Lounge-Momente („Birds Of Fire“) zu hören. Mit jedem Song möchte DANCING SUN eine Geschichte erzählen, die sich zu einem großen Ganzen verbinden und von einer epischen Grundatmosphäre getragen werden. Nur beim abschließenden „Lotte’s Song“ fragt man sich nach dem Sinn, wurde es von einem kleinen Mädchen eingesungen, welches von schrägen Gitarrenklängen begleitet wird.

Bei der Produktion und Abmischung wurde ordentlich gearbeitet, wenn natürlich kleinere Mankos eines in Eigenregie entstandenen Debüts nicht komplett ausbleiben. Die Instrumente sind alle deutlich voneinander zu unterscheiden, lediglich der Gesang könnte etwas mehr Druck vertragen. Hier sind die Fähigkeiten von Bert Dittrich allerdings grundsätzlich begrenzt, die Herangehensweise variiert nur minimal. Ebenfalls ist es dem Hörgenuss zuträglich, dass ein reales Schlagzeug und kein Drum-Computer zum Einsatz kommt.

Mit „Firefable“ hat das Ein-Mann-Projekt DANCING SUN ein erzählerisches Werk geschaffen, das sich nicht in progressiven Spielereien verliert. Mit schleppendem Grundtenor und einiger Epik ausgestattet wissen die Titel zu gefallen und schaffen es sich als geschlossene Einheit zu präsentieren. Wenn man von den Mängeln in Sachen Gesang und kleineren Unfeinheiten im Mix/Mastering absieht, dann ist es ein interessantes Debüt geworden, dem Freunde der Mischung aus Progressive und Doom einige spannende Momente abgewinnen können.

Wertung: 6.5 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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