Das Cover von "Riot Squad" von paradox

Review Paradox – Riot Squad

2009 ist ein hervorragendes Jahr für den Thrash Metal – da trifft es sich gut, dass die Würzburger PARADOX gerade ein neues Album auf Lager haben. Selbiges hört auf den Namen „Riot Squad“ und hätte die Band nicht nach 1989 erstmal längere Zeit Pause gemacht, wäre es sicher nicht erst Platte Nummer fünf.

Der Opener „Suburban Riot Squad“ setzt ohne überflüssiges Intro ein und zeigt mit Bay Area-inspiriertem Thrash-Riffing samt ausgiebiger Gitarreneskapaden und melodischem, eingängigem Refrain schon recht deutlich, was der Hörer auf „Riot Squad“ zu erwarten hat. Ebenso verhält es sich mit dem folgenden „Hollow Peace“, in dem die melodische Komponente noch weitaus stärker in Erscheinung tritt. Sänger und Gitarrist Charly Steinhauer befindet sich stimmlich recht nahe an James Hetfield, was sich insbesondere während mehrstimmiger Gesangsparts ganz hervorragend macht.

Mit ihrer Mischung aus Härte und Melodie in Verbindung mit der markanten Stimme des Frontmanns gelingt es PARADOX, einen sehr individuellen Sound zu erschaffen, dessen Vorbilder nicht direkt auszumachen sind. Natürlich befinden sich auf „Riot Squad“ auch weniger spektakuläre Nummern wie das verquere „Evolution Reset“, insgesamt besteht das Songmaterial auf diesem Album jedoch aus gut durchdachten, abwechslungsreichen Kompositionen.

Textlich bedient sich die Formation mit Songs wie „Psychofficial“ wohl genretypisch des sozialkritischen Milieus und technisch macht man den Würzburgern ohnehin nichts vor, die Produktion von „Riot Squad“ hingegen lässt Raum für Kritik: Zwar ist die Platte druckvoll produziert, dennoch klingen gerade die Gitarren etwas blechern und während der zahlreichen Soli oftmals zu nasal – dem Gesamteindruck schadet das allerdings nur wenig.

Auf „Riot Squad“ beweisen PARADOX erneut ein hohes Maß an musikalischer Eigenständigkeit und schreiberischem Talent. Wer immer noch nicht glaubt, dass die einheimische Thrash-Szene neben den großen Dreien noch mehr zu bieten hat, hört „Suburban Riot Squad“, „Rise In Rank“ und „No Place To Survive“.

Wertung: 7.5 / 10

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