EVA UNDER FIRE Love, Drugs & Misery Coverartwork

Review Eva Under Fire – Love, Drugs & Misery

  • Label: Better Noise
  • Veröffentlicht: 2022
  • Spielart: Hard Rock

EVA UNDER FIRE aus Detroit, Michigan gelten mit der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Love, Drugs & Misery“ zwar noch als Newcomer, in den Vereinigten Staaten ist die Band jedoch längst kein unbeschriebenes Blatt mehr: Dort konnten sie sich nach ihrer Gründung 2015 bereits eine beachtliche Fanbase aufbauen. Mit der Albumveröffentlichung über Better Noise tauchen sie nun auch auf dem Hard-Rock-Radar der restlichen Welt auf.

Der Opener „Blow“ hat schon massig Airplay generiert, über sechseinhalb Millionen Aufrufe bei Spotify sind zudem eine Ansage. Dass der Song zum Soundtrack des Horrorfilms „The Retaliators“ gehört und mit Spencer Charnas von Ice Nine Kills ein prominenter Gastsänger an Bord ist, trägt sicher seinen Teil dazu bei – abgesehen davon ist „Blow“ aber einfach ein arschcooler, treibender, kraftvoller Hard-Rock-Song, der unheimlich mitreißt. Die Textzeile „Ticking like a time bomb, ready to explode“ passt perfekt zur Band und ihrem aktuellen Durchbruch.

Im klassischen Hard Rock ist wohl schon so ziemlich alles erzählt – auch mit moderner Ausrichtung, poppigen Momenten, Alternative-Rock- und Heavy-Metal-Einflüssen kann das Rad niemand mehr neu erfinden. EVA UNDER FIRE scheinen das zu wissen und wollen offenkundig einfach gute und eingängige Musik spielen. Dass man dazu auch mal ganz weit in der Vergangenheit zurückgehen und über den Tellerrand blicken kann, zeigt die gelungene Coverversion des 35 Jahre alten U2-Hits „With Or Without You“. „Another Shot Through The Heart“ ist dann, obwohl der Titel darauf hindeutet, kein auf Bon Jovi basierender Song – dafür aber einer der direkten, schnörkellosen Hard-Rock-Kracher, die EVA UNDER FIRE mit so viel Herzblut und Spaß spielen.

Neben Spaß gibt’s auch tiefgehende Themen: Der verzweifelte Kampf gegen Drogensucht („Heroin(e)“) sowie Verlust und Trauer („Ghost“) werden in emotionalen Halbballaden verarbeitet. Schnulzig wird es aber nie, EVA UNDER FIRE legen auch hier viel Kraft in die Songs – sie geben sich nie ihrer Trauer hin, sondern kämpfen dagegen an, stemmen sich gegen den Abgrund und wollen den Schmerz besiegen. Hier kommt die moderne Note besonders durch, der alternativ-emotionale Einschlag erinnert etwa an Evanescence und Breaking Benjamin, wobei die kraftvolle, angeraute Stimme von Amanda Lyberg (alias „Eva Marie“) den Songs immer die nötige Power gibt. Und wenn‘s dann doch mal zu viel wird („Someone save me from myself“), holt man sich Unterstützung: Beim musikalischen Hilfeschrei „Comatose“ ist das schön symbolisiert durch Gastsänger Jonathan Dörr von Ego Kill Talent.

EVA UNDER FIRE machen auf „Love, Drugs & Misery“ nichts grundlegend neu, haben aber eine Mischung gefunden, die ihnen die nötige Portion Eigenständigkeit verleiht. Mit Eva Marie steht an der Spitze zudem eine charismatische Frontfrau mit herausragender Stimme – das ist in diesem Genre auch unbedingt nötig, um herauszustechen. Wer ehrlichen, straighten Rock ‘n‘ Roll mit Emotion und Kraft sucht, der ist beim EVA-UNDER-FIRE-Debüt goldrichtig. „Love, Drugs & Misery“ wird in den Hard-Rock-Toplisten des Jahres ganz weit oben stehen und sich mit Halestorm („Back From The Dead“), Thundermother („Black & Gold“) und Kissin‘ Dynamite („Not The End Of The Road“) um einen der Spitzenplätze streiten.

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Wertung: 9 / 10

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