Review Darkest Era – The Journey Through Damnation

  • Label: Eyes Like Snow
  • Veröffentlicht: 2008
  • Spielart: Heavy Metal

DARKEST ERA stammen aus Irland und dürfen sich folglich rühmen, Landsmänner von Bands mit solch geachteten Namen wie Primordial, Cruachan oder etwa Mourning Beloveth zu sein. Interessant daran ist, dass diese Truppen alle ihren Einfluss auf DARKEST ERA zu haben scheinen, jedoch ohne dass man von einer Kopie sprechen kann. Es ergibt sich vielmehr ein Gemisch, das traditionellen Heavy Metal als Basis hat und mit einzelnen Elementen aus düsterem, bzw. heiterem Folk Metal und Doom Metal eher angereichert wird.

Funktionieren tut dieses Rezept nach ein wenig Einhörzeit wirklich gut: Als gäbe es nichts einfacheres, kombinieren DARKEST ERA auf der gesamten MCD treibende Riffs mit epischen Gitarrenläufen, düsteren Akustik-Passagen und zum Teil gedoppelten Lead-Melodien. Dabei weckt man schon zu Beginn des ersten Songs „The Morrigan“ Assoziationen zu Primordial, welchen man in Sachen atmosphärischer Vielschichtigkeit und Intensität in einigen Passagen durchaus nahe kommt. Der wesentliche Unterschied: Die Band um Nemtheanga verzichtet auf das typische Heavy Metal-Akkordgeachtel, mit dem DARKEST ERA in den Strophen und Refrains häufig arbeiten. Außerdem natürlich der Gesang, den Dwayne Maguire, ebenfalls typisch für den Heavy Metal, in sehr hoher, teils kieksender Tonlage darbietet. Womit wir dann auch bei den Negativ-Punkten wären: Man hört „The Journey Through Damnation“ noch ein wenig zu sehr an, dass es sich hier um die erste richtige Veröffentlichung der Band handelt (zuvor gab es noch eine Demo mit anderem Bandnamen). So werden die Songs nach einigen Minuten manchmal etwas willkürlich und stützen die Atmosphäre nicht mehr konsequent. Auch die Produktion ist nicht unbedingt eine Glanzleistung und lässt die einzelnen Instrumente weder differenziert noch druckvoll klingen. Ja, und schlussendlich wirkt leider auch der Gesang in den ganz hohen Regionen sehr unsicher und lässt noch an Ausdruck vermissen.

Dennoch zeigt man hier eine Menge Potenzial, denn die Schwächen, die vorhanden sind, sollten auszumerzen sein. Die Songs sind überaus vielversprechend mit ihrem häufig lockeren jonglieren mit riffbasiertem Heavy Metal auf der einen und der oftmals doch intensiven, folkloristisch angehauchten Atmosphäre auf der anderen Seite. Feilt man den Stil konsequent weiter aus, kann man hier sicher noch einiges erreichen. Das findet übrigens auch der bereits erwähnte Nemtheanga selbst, der „The Journey Through Damnation“ zum besten traditionellen Heavy Metal-Album (bzw. der besten MCD) einer irischen Band überhaupt erklärte.

Keine Wertung

Publiziert am von Marius Mutz

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