Review The Order – 1986

  • Label: Massacre
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Hard Rock

THE ORDER aus der Schweiz nahmen 2006 ihr erstes Album auf. Das Quartett fand 2005 zueinander. Mit „1986“ (vielleicht wünschen sich die vier ja in diese Zeit zurück (!?)) steht nun der vierte Rocker in den Verkaufsregalen.

Dass er da aber nicht auch zahlreich stehen bleiben wird, kann man nicht ausschließen: THE ORDER zeigen sich mit „1986“ über weite Strecken nämlich musikalisch genauso einfallsreich wie bei der Wahl des Albumtitels. Natürlich ist es klar, dass man von einem Hard-Rock-Album nicht erwarten muss und kann, dass die Band sich in jedem Lied neu übertrifft, instrumentalisch total ausrastet und progressive Meisterwerke schafft. Aber mehr als zwei Power-Chords pro Strophe beziehungsweise mehr als zwei verschiedene Riffs pro Song dürfen‘s dann bitte doch sein. Sänger Pontillo kann währenddessen gar nicht schlecht singen, macht aber nichts draus. Zumeist singt er sich (oder irrt vielmehr) frei von Melodiegefühl durch die Strophen und Refrains. In Liedern wie „The Power Of Love“, „Long Live Rock’n Roll“ oder „Damn Hot Chick“ beginnt die ständige Wiederholung derselben Textzeilen indessen schnell zu nerven – man hat immer das Gefühl, dass Pontillo an dieser Stelle einfach kein Text mehr eingefallen ist.
Davon abgesehen ist es eigentlich keine große Kunst, trotz oder gerade mit Hilfe eines Arsenals von exakt vier Akkorden eingängige Riffs zu konstruieren: Tja, ist es doch, THE ORDER zumindest schaffen es nicht. „Fire It Up“ ist zudem ein heftiger Rip-Off eines alten Hits aus den 80ern. Liebe Leser, ihr seht, die Begeisterung steigt immer weiter.

Glücklicherweise kriegen THE ORDER gegen Ende doch noch ein wenig die Kurve und liefern mit „Heart Breaking Rebel Blood“ und „Dreaming Hollywood“ doch noch zwei anständige Lieder ab, die abwechslungsreicher und in Sachen Songwriting viel besser sind als der Rest der Platte – dass THE ORDER es also zumindest ein bisschen draufhaben, sei hiermit gesagt. Das macht den Braten jedoch auch nicht fett, sondern rettet ihn bloß vor dem Verkohlen im Drei-Punkte-Bereich.

Wertung: 4 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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