Review Humut Tabal – Dark Emperor Ov The Shadow Realm

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Black Metal

Mit „Dark Emperor Ov The Shadow Realm“ legen die Texaner von HUMUT TABAL nicht nur ihre zweite Full-Length vor, sondern präsentieren darauf ein denkbar unschönes Artwork, welches zwar einen unprofessionellen Eindruck hinterlässt, aber damit auch irgendwie hervorragend zum platten Namen der Scheibe passt, „Dunkler König des Schattenreiches“. Die Black-Metal-Kombo zieht nach ihrem Debüt „Gods Ov Darkness, Hate And Flame“ wieder alle Register des trven Sprachhabitus.

Selbstredend verkünden HUMUT TABAL in ihrem beiliegenden Info-Sheet, dass sie von den Größen des Genres wie Emperor, Mayhem, Satyricon und Dissection beeinflusst wurden, aber auch Vertreter von Jazz und progressiven Stilen herauszuhören seien, sodass der Sound über eine technische wie experimentelle Schlagseite verfüge. Diese Beschreibung passt tatsächlich auf Emperor, Mayhem, Satyricon und Dissection, aber nicht auf HUMUT TABAL. „Dark Emperor Ov The Shadow Realm“ ist zwar ein qualitativ gutes Album, welches in seiner Produktion mit einem klaren Klang und gleichmäßig abgenommenen Instrumenten zu bestechen weiß, aber das darauf Gebotene ist weder so innovativ noch spielerisch so außergewöhnlich, dass sich eine technische und experimentelle Schlagseite feststellen lässt.

Das Trio macht handwerklich keine Fehler: Die getriggerten Drums überlagern nicht die Arrangements im Hintergrund, die dem Sound eine Dichte verleihen, und die Kratzigkeit der Stimmbänder geht nicht in einem Riff-Wirrwarr unter. Man muss HUMUT TABAL sogar eine gewisse Variationsvielfalt bezüglich Songaufbau und Melodik zuschreiben, die bei Songs mit einer durchschnittlichen Länge von sechs Minuten aber zu kurz kommen. Auf „Dark Emperor Ov The Shadow Realm“ finden sich nicht acht Songs, deren Eigenständigkeit hervorzuheben ist, sondern 45 Minuten ähnlichen Musizierens. Zu wenig weiß das Riffing zu überraschen, zu vorhersehbar sind die Taktwechsel, zu überwiegend die Double-Bass-Salven und zu lang gezogen die Songs allgemein.

Zwar handelt es sich hierbei um Meckern auf hohem Niveau, aber das ist der Grund, weswegen HUMUT TABAL nicht über eine durchschnittliche Bewertung hinaus kommen. Was den Amerikanern fehlt, ist der Mut, unvorhergesehen anstatt solide zu komponieren. Und augenscheinlich ein gutes Bildbearbeitungsprogramm für ihre Artworks.

Wertung: 6 / 10

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