Review Necros Christos – Nine Graves (EP)

  • Label: Ván
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Death Metal

Der tote Christ („NECROS CHRISTOS“) meldet sich nach drei Jahren mit einer EP zurück. Das Vorgängerwerk „Doom Of The Occult“ kann man im Nachhinein zu Recht als möglicherweise bestes Black/Death-Metal-Album des Jahres 2011 bezeichnen. So düster, okkult, boshaft und intensiv wie nur irgend möglich und in seiner Gesamtheit absolut herausragend. Kurzum: Ein Album von dem viele Genre-Kollegen nur träumen können. Nachdem 2013 zwei neue Musiker beigetreten sind, wird sich nun zeigen, was man von „Nine Graves“ erwarten kann.

NECROS CHRISTOS zeichnen sich seit jeher durch ihre sakrale, oft auch orientalisch angehauchte Grabesstimmung aus. Die besagte, vorangegangene Full-Length vermochte diese Stimme annähernd perfekt wiederzugeben: Tödliche Mid-Tempo-Nummern wurden mit etlichen Doom-Metal-Einsprengsel unterfüttert und mit einer schwarzmetallischen Grundstimmung ausgestattet. Heraus kam ein Sound, der so gar nicht in das moderne Bild des Death Metal passen wollte und will. Massentauglichkeit ist etwas, dass sich bei Bands wie Teitanblood, Dead Congregation, Grave Miasma oder eben NECROS CHRISTOS nicht ausmachen lässt. Jene Bands spielen definitiv in ihrer eigenen Liga.

Dass dies auch gut so ist, beweist einmal mehr das neueste Output „Nine Graves“: Wie gehabt wechseln sich die instrumentalen Stücke (fünf an der Zahl) mit den angeschwärzten Death/Doom-Nummern (vier Titel) ab. Während die Stücke „Va Koram Do Rex Satan“ und „Baptized By The Black Urine Of The Deceased“ zwei alte, für diese Veröffentlichung neu arrangierte und aufgenommene Stücke sind, bekommt man mit „Black Bone Cruzifix“ und dem Titelstück zwei völlig neue Diamanten vor den Latz geknallt. Worin sich diese EP (man mag bei einer Spielzeit von 40 Minuten (!) eher von einem Mini-Album sprechen) von den vorherigen Full-Length-Veröffentlichungen unterscheidet, ist die Tastsache, dass sich hörbar mehr Thrash-Metal-Einflüsse in die Songs geschlichen haben. Ab und an sind die Slayer-Einflüsse unüberhörbar, auch wenn ich, gerade was das Riffing und die gruftigen Vocals angeht, am ehesten Morbid Angel als einen der Haupteinflüsse vermuten würde. Auf jeden Fall ist ihnen mit „Nine Graves“ einmal mehr ein absolut atmosphärisches, stimmiges und überaus dunkles Werk gelungen. Der Teufel bewahre, was uns bei der nächsten regulären Full-Legth erwarten könnte, sollten NECROS CHRISTOS ihre musikalischen Qualitäten auf diesem Niveau halten oder sie womöglich sogar noch verbessern!

Es sollte herauszulesen sein, dass ich dem vorliegenden Werk absolut verfallen bin und es jedem Sympathisanten der Band dringendst ans Herz lege. Wer jedoch auf eine Bewertung Wert legt, bitteschön: „Nine Graves“ verdient locker 8.5 Punkte. Am Besten macht sich aber jeder selbst ein Bild von diesem grandiosen Mini-Album.

Keine Wertung

Publiziert am von Michael Ay

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