Review Akasava – Strange Aeons (EP)

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Rock

Werdet Teil des Rituals! Direkt aus Le Havre, Frankreich kommt eine vierköpfige Band mit dem Namen AKASAVA und ihrem ersten Lebenszeichen in Form der EP „Strange Aeons“. Der musikalische Output wird als Occult Rock und Mystic Doom angepriesen, der sich hauptsächlich am Prog-/Psych-Rock der 60er- und 70er-Jahre orientiert. Wie sehr kann das Quartett den Hörer also in seine mystische und okkulte Welt hineinziehen?

Was vorab für die Orientierung an vergangene Rock-Jahrzehnte spricht, ist der Einsatz einer Orgel, die von GItarrist Arnold Lucas bedient wird. Mit knappen 14 Minuten Laufzeit, Intro und Outro eingerechnet, sind die sechs Titel doch recht spärlich bemessen, selbst für eine EP. Wenn die Qualität und Abwechslung passen, ist das aber der kleinste Makel. Eingeleitet wird der Reigen vom 50-sekündigen „Join The Ritual“, das mit Glockenschlägen beginnt und vor allem durch die präsente Hammond-Orgel getragen wird. Der erste vollständige Song hört auf den Namen „The Deep“, hat sehr düstere Gitarren, einen wuchtigen Bass und tatsächlich Gesang, der an Hard Rock vor knapp 40 Jahren erinnert, zu bieten. Aber gerade die langgezogenen Gesangskünste wirken gepresst, ja teilweise sehr gequält und die an Disturbed angelehnten Ausrufe unverständlicher Laute erwecken einen deplatzierten Eindruck. „Sons Of Bastet“ ist mit seinen knappen zwei Minuten deutlich flotter aufgestellt und das schlägt sich auch im Tempo nieder. Die rotzige Attitüde erinnert ansatzweise an Horrorpunk, wobei vor allem das hämmernde Schlagzeug eine Stärke darstellt. „The Witch Is Rising“ eröffnet schleppend mit Akustikgitarren und gehauchten Lauten, die direkt aus den tiefsten Tiefen eines Waldes hervorkommen, in dem ein Hexenritual abgehalten wird. Der Song hat eine intensive Doom-Atmosphäre, die durch die keifend-garstigen Vocals nochmals unterstützt wird. Gegen Ende nimmt er etwas Fahrt auf, ebbt dann wieder ab und lässt vorrangig durch schneidende Gitarrenmelodien aufhorchen. „Black & White Lady“ entführt den Hörer schließlich nochmal in den psychedelischen Retro-Rock, der bereits zu Beginn geboten wurde. Mit dem Unterschied, dass man sich gesanglich deutlich gesteigert hat. Dafür kommt die Orgel leider (viel) zu kurz. Das Outro „And Die!“ verfolgt letztendlich den Weg, der bereits zu Beginn eingeschlagen wurde und rundet es so in gekonnter Weise ab.

AKASAVA haben eine äußerst kurzweilige EP erschaffen, die dem psychedelischen Rock vergangener Tage nur bedingt gerecht wird. Gerade im Bereich der Texte setzt die Band oftmals auf füllende Inhalte wie „Ahahaha“-Einlagen. Da wäre deutlich mehr gegangen. Außerdem wäre eine tiefere Einbindung der eingesetzten Hammond-Orgel in die regulären Songs wünschenswert gewesen. Somit ist „Strange Aeons“ ein Release mit grundlegend düsterer Atmosphäre, einigen Genre-Experimenten und durchaus guten Ansätzen. Wenn die Franzosen diesen Weg weiter verfolgen und ihren Stil intensivieren, könnten dabei einige interessante Songs entstehen.

Keine Wertung

Publiziert am von Christian Denner

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