Interview mit Antigama

Die polnischen Extreme Metaller von ANTIGAMA haben im Mai 2007 ihre neue Scheibe „Resonance“ veröffentlicht. Details zum Album, zur Motivation und Inspiration hinter der Musik werden hier unter die Lupe genommen!

English original…

Hallo! Wie geht es dir? Alles im grünen Bereich?
Hey, danke. Alles ist wunderbar hier!

Ich möchte mich für die aufgebrachte Zeit und für das Beantworten meiner Fragen schon jetzt bedanken!
Kein Problem, ist mir eine Freude.

Euer neuestes Album „Resonance“ hat auf metal1.info satte 8 von 10 Punkte geerntet und ich bin sehr glücklich mit dieser Scheibe. Mag sein, dass die Musik etwas außergewöhnlich klingt, aber genau deswegen auf eine eigene Weise genial. Kannst du beschreiben was eure Musik zu etwas Besonderem unter den tausenden Bands da draußen macht?
Danke für die netten Worte über das Album, das weiß ich zu schätzen. Was ANTIGAMA zu einer besonderen Band macht? Ich weiß nicht genau…, wir versuchen und kreieren etwas Anderes im Bereich des Extrem Metals und gehen nicht mit der alten und etwas langweiligen „Mode“ mit. Wir hören verschiedene Musik, meist keinen Grindcore, und vielleicht macht gerade das unseren Sound zu etwas Besonderem. Wir sind dich etwas anders als die durchschnittliche Grind-Band.

Bist du selbst mit den Reaktionen zum neuen Album zufrieden?
Ja, absolut! Wir haben jede Menge positive Resonanz aus allen möglichen Ecken dieser Welt bekommen – was für uns als Band absolut großartig ist. Wir sind glücklich wie sich die Dinge für ANTIGAMA entwickeln.

Leider kenne ich keines eurer älteren Alben und Werke. Hat sich euer Sound maßgeblich verändert, und wenn ja, wie würdest du diese Veränderung beschreiben?
Unser Sound resultiert aus den verschiedenen Persönlichkeiten und den dazugehörigen Geschmäckern. Unser Sound und natürlich auch unsere Skills haben sich seit dem ersten ANTIGAMA Album stark geändert, mit dem ersten Album spielten wir auch mehr Death Metal als wir das jetzt tun. Unser zweites Album „Discomfort“ war sehr Grindcore-lastig, hingegen war „Zeroland“ ein experimentelles Album. Nichts destotrotz ändert sich unser Sound noch immer, „Resonance“ stellt lediglich dar, wie wir jetzt gerade und in diesem Moment klingen, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass wir schon mit dem nächsten Album wieder ganz anders klingen werden. Wir lieben es immer wieder verschiedene Dinge zu machen, experimentelles Zeug zu spielen und dmit verbunden verschiedene Stile zu mischen. Das alles in einem brutalen und etwas fremden Klangbild.

Wie schreibt man solch komplexe Songs?
Ganz einfach, wie jede andere Band auch verschiedene Dinge, Stile und Beats ausprobieren. Wir sind sehr viel im Proberaum also stellt das wirklich kein besonderes Problem dar.

Wie lief der Aufnahme-Prozess zu „Resonance“ ab. Gab es Probleme oder lief alles glatt?
Insgesamt lief eigentlich alles zügig und ohne jegliche Probleme ab. Wir waren zwei Wochen iim „Studio X“ und hatten dort wirklich eine tolle Zeit. Wir kennen das Studio mittlerweile ja perfekt, immerhin war nun schon das dritte Mal, dass wir dort ein Album aufgenommen hatten. Außerdem hatten wir wieder Szymon Czech mit dabei, als guter Freund und Langzeit-Produzent und „Techniker“ bei den Aufnahmen war die Arbeit mit ihm ein weiteres Mal ausgezeichnet. Er hat wirklich sein Bestes gegeben und den bestmöglichen Sound für dieses (und auch für die vorhergehenden Alben) Album produziert. Wir sind damit absolut glücklich – brutal, klar und heavy wie nie zuvor.

Wer schreibt bei euch die Texte und welche Themen werden behandelt? Ohne Booklet oder ausführlichem Promo-Blatt sind sie etwas schwierig zu verstehen…
Ja, Lucas hat die Texte für das Album geschrieben. Es ist allerdings schwierig sie zusammenfassend zu beschreiben, weil jeder Song unterschiedliche Themen behandelt – es ist also kein spezielles Konzeot vorhanden. Aber zusammenfassend kann man sagen, dass es sich um den menschlichen Verstand mit all seinen Besonderheiten dreht.

Ich denke irgendwo einen erklärenden Artikel über das Artwork von „Resonance“ gelesen zu haben, kann aber die Seite nicht mehr finden. Kannst du unseren Lesern erklären, was ihr euch bei der Wahl des Artworks gedacht habt bzw. was es zu bedeuten hat?
Ja in der Tat, das Cover sieht etwas merkwürdig aus, man kann sich nicht sofort vorstellen, welche Aussage dahinter wohl sein mag. Orion Landau hat das für uns gemacht und das Bild passt perfekt zu unserem neuen Album. Es ist dunkel, unmenschlich und irreführend – wie unsere Musik. Ich persönlich mag Orions Vorstellungen und seine Kunst, er ist ein toller Künstler und ich hoffe, dass er weitere Werke von uns gestalten kann. Wir lieben ausgefallen Artworks und das von „Resonance“ gehört da auf alle Fälle dazu.

Gibt es eigentlich eine bestimmte Spielarte die euch in erster Linie beeinflusst? Grindcore, Noise oder Industrial? Woher nehmt ihr eure Inspiration?
Ich nehme sie wo es mir gerade passt. Ich liebe Musik und habe aus diesem Grund unendlich viele Möglichkeiten mich inspirieren zu lassen, und Grindcore ist nur eine Möglichkeit von vielen. Ich höre nahezu alle Arten von Musik – Grind, Pop, Disco, Black Metal, Industrial, Jazz, Avantgarde, Punk, Thrash, Progressive, Soundtracks; ach es gibt so vieles. Ich will es nicht kategorisieren, es gibt nur gute und schlechte Musik für mich.

Also gibt es da auch bestimmte Bands? Ich denke da an bestimmte Bands aus den 80ern, die Grindcore etabliert haben, ich denke du weißt was ich meine.
Wir versuchen natürlich unser eigenes Ding zu machen – von Anfang an, aber wir können den alten Vorbildern nicht entkommen. Klar weiß ich was du meinst, wenn du Grindcore sagst, sage ich Napalm Death. Auf „Resonance“ haben wir durchaus auch Songs die nach altem Grind klingen, aber das wiederrum auf besondere Art und Weise. Das war gar nicht beabsichtigt, vielmehr passierte es einfach. Ich bin mit Bands wie Napalm Death, Repulsion, Discharge und Extreme Noise Terror aufgewachsen, ich kann meine Inspiration aus dem Grindcore gar nicht verleugnen, aber es gibt neben diesen auch andere Bands – zu viele um sie alle hier zu erwähnen!

Als eine weitere gute polnische Band – was sagst du zur polnischen (Extreme) Metal Szene?
Ich weiß da gar nicht viel darüber, ich höre selten neue Bands und in den seltensten Fällen neue polnische Bands. Trotzdem bin ich der Meinung, dass es unserer Szene gut geht, Namen wie Vader, Behemoth oder Decapitated sind die größten Acts. Wir haben auch einige coole Underground Bands wie Nyia, Third Degree und noch ein paar andere.

Ist eine Europa-Tour geplant? Eventuell ein Polish-Extreme-Metal Package?
Wir hoffen so bald wie möglich in Europa spielen und „Resonance“ weiter promoten zu können. Ich weiß noch keine genauen Daten, aber es gibt Pläne für Shows, ja. Wir wollen so viele gigs wie nur möglich spielen.

Als Autor für ein Internet Magazin ist die folgende Frage relativ wichtig für mich: Was denkst du über das Internet aus der Sicht eines Bandmitgliedes? Böse Begriffe wie „peer 2 peer“ oder „Filesharing“ mögen abschrecken, aber genau so kann man viel Promotion und Arbeit für die Fans erledigen. Was denkst du darüber?
Ich habe da nichts einzuwenden, wenn es sich positiv auf uns als Band auswirkt. Es ist eine tolle Möglichkeit mit Leuten zu kommunizieren und Promotioen für was auch immer zu betreiben. Ich erledige sehr viele Dinge über das Internet, ohne Internet könnte ich mir meine Arbeit kaum mehr vorstellen. Es ist einfach die schnellste Möglichkeit um Informationen und Daten zu bekommen.

Die letzte Frage meines Interviews ist gar keine wirkliche Frage – ich möchte ein Wortspiel mit dir machen. Ich erwähne ein Wort oder einen Begriff und du sagst mir spontan was dir dazu einfällt, okay?
Ja, leg los!

Napalm Death: Väter
Behemoth: Metal
Goblincore: Name einer Internet-Seite
Split-Alben: Großartige Sache!
Deathcore: Deutsche Band aus den 80igern
Metal1.info: Cooles Magazin!

Das war es dann auch schon wieder. Nochmal Danke für deine Zeit und für das Beantworten meiner Fragen! Ich wünsche dir und ANTIGAMA das allerbeste für die Zukunft! Wenn du noch was loswerden willst, hast du hier noch dich Möglichkeit dazu.
Auch ich möchte mich für das Interview bedanken. Hört in unser neues Album „Resonance“ auf Relapse Records rein und schaut auf www.antigama.net vorbei! Cheers!

Geschrieben am von Metal1.info

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