Interview mit Konstantin und Lennart von Skullwinx

Trve-Metal boomt in letzter Zeit wie schon lange nicht mehr. Bands wie Visigoth, Ram oder Enforcer halten die Fahne des Heavy Metal hoch und Überzeugen mit packenden Songs und energetischen Liveshows. Auch aus dem schönen Bayern stammt eine junge Metal-Band, die sich ganz dem einzig wahren Stahl verschrieben hat. Wir sprachen mit Lennart und Konstantin von SKULLWINX über das letzte Album, das Geheimnis ihres Bandnamens und mehr.

Vielen unserer Leser dürftet ihr noch kein Begriff sein. Stellt euch doch bitte kurz vor.
Wir sind SKULLWINX vom Tegernsee, mit Johannes am Gesang, Lenny und Sevi an den Äxten, Kili an den Drums und Konsti am Bass. Uns gibt es seit 2012. Bis jetzt haben wir eine EP und zwei Alben veröffentlicht.

Wie würdet ihr selbst jemandem, der eure Musik noch nicht gehört hat, diese beschreiben?
Wir bezeichnen den Stil als Epic-Speed-Metal. Verglichen werden wir meistens mit Bands wie Virgin Steele, Manilla Road und Warlord. Sprich wir machen Oldschool-Epic-Metal mit schnellen Parts. Thematisch handelte unser erstes Album wie der Name schon sagt von den Missionen des Herakles. Das zweite Album behandelt europäische Sagen und geschichtliche Ereignisse.

Woher stammt euer Name und was bedeutet er? 
Hinter dem Namen versteckt sich eine kleine Geschichte, die im Song „The Relic Of An Angel“ erzählt wird. Kurz zusammengefasst geht es darum dass im Mittelalter von einem Mönch ein Engelsflügel und somit auch der direkte Gottesbeweis gefunden wird. Durch Habgier und Machtsüchtigkeit brechen Kriege zwischen den verschiedenen Bistümern aus, da ein Jeder dieses einmalige Relikt für sich beansprucht. Am Ende steht dieser Mönch auf dem Schlachtfeld und reflektiert was für Auswirkungen es hatte, dass Gott diesen Fund zuließ. Er findet sich in der klassischen Theodizeefrage wieder.
Sollte Gott das Auffinden und die resultierenden Kriege beabsichtigt haben, dann ist er grausam und sicherlich kein Guter. Falls er dies nicht beabsichtigte, dann ist er nicht allmächtig.
Wie auch immer das Relikt, der Engelsflügel, ist „Skullwinx“.

Ihr habt 2016 euer zweites Album „The Relic“ veröffentlicht. Seid ihr zufrieden damit? Wie waren die Resonanzen darauf?
Wir sind mit der Scheibe sehr zufrieden. Die Zeit im Studio hat wieder riesen Spaß gemacht. Vor allem Stolz sind wir unser Epos „The Relic Of An Angel“ endlich an die Öffentlichkeit gebracht zu haben. Das Feedback war ebenfalls sehr positiv was uns natürlich noch mehr freut. Wir haben wieder Bestellungen aus ganz Europa reinbekommen aber auch nach Südamerika und Japan verkauft.

Habt ihr auch schon Reviews von internationalen Mags bekommen?
Ja, wie bei „The Missions Of Heracles“ war auch die internationale Presse wieder präsent. Die Reaktionen waren fantastisch, wir wurden durchweg gelobt!

Wie gestaltete sich für euch als Underground-Band der Aufnahmeprozess?
Ich denke nicht großartig anders als bei Profibands, nur mit viel weniger Budget und Studiozeit. Wir schreiben die Songs auf Partitur, proben ein und gehen ins Studio. Zuerst Drums, dann Gitarren, Bass und letztendlich Gesang und kleine Spielereien wie Chöre und Effekte.

Wo und von wem wurde das Album aufgenommen?
Das Album wurde vom Basti von den Grotesque Studios im Forester Recording Studio bei München aufgenommen. Wir sind mit seiner Arbeit mega zufrieden und können ihn nur weiterempfehlen!

Euer erstes Album habt ihr ja noch ohne Label veröffentlicht, für eure aktuelle Scheibe seid ihr aber nun bei Metalizer Records. Was hat euch dazu bewogen doch zu einem Label zu gehen? Weshalb gerade dieses?
Mit einem Label erreicht man natürlich erstmal viel mehr Leute. Die Zusammenarbeit stellt eine große Entlastung für uns dar, wir verkaufen aber auch weiterhin unseren Merch selbst. Der Bernie von Metalizer Records ist echt ein klasse Typ der uns da unter die Arme gepackt hat und uns die Aufnahmen einfach wie wir wollten machen ließ.

Habt ihr auf „The Relic“ ein bestimmtest Konzept verfolgt? Wenn ja, könntest du es bitte kurz erläutern?
Ja, wie beim Vorgänger haben wir uns an ein Konzept gehalten. Dieses Mal war das Korsett aber nicht so eng. Wir behandelten mitteleuropäische Legenden und Heldensagen. Von Attila den Hunnen über Karl den Großen bis hin zu Beowolf.

Wieso habt ihr gerade das Bild als Cover ausgewählt, und von wem stammt es?
Bei dem Bild handelt es sich um ein Ölgemälde was wir bei einem bulgarischen Künstlertrio, der Oldschool Crew, anfertigen haben lassen. Wir haben mit ihnen schon bei unserem ersten Album und anderen Projekten zusammengearbeitet. Sie setzen immer genau das um was uns in den Köpfen vorschwebt, besser kann man es ja nicht haben. Das Bild nimmt wieder Bezug auf den Titeltrack, die thematisierte Reliquie ruht in den Händen des Mönchs und wird aus dem Himmel erleuchtet, im Hintergrund steht die Kirche die ebenfalls im Song vorkommt.

Arbeitet ihr schon wieder an neuem Material?
(Lacht) Logisch, sonst wäre uns ja langweilig. Bevor wir uns aber richtig musikalisch dran setzten klären wir derzeit noch das genaue Thema. Es soll erkennbar als SKULLWINX-Material sein aber wir haben uns stilistisch auch weiterentwickelt. Wir haben derzeit drei komplett verschiedene Inhalte im Sinn die wir auf eines beschränken werden. Auf das Ergebnis sind wir mit großer Zuversicht sehr gespannt.

Die angekündigte Tour zur Platte, musste ja leider kurzfristig abgesagt werden. Könnt ihr schon was zu den Nachholterminen sagen? Wo kann man euch in nächster Zeit Live sehen?
Das mit der geplatzten Tour war leider sehr schade, aber da kann man leider nichts machen. Wir sind um einen Nachholtermin bemüht und hoffen auf das Wohlwollen des Organisators. Da wir bei keiner Bookingagentur sind müssen wir uns selbst auf Gigs bringen was leider derzeit aufgrund von Uni und Zeitmangel sehr kurz kommt. Man sieht uns jetzt am 20.02 in Leipzig und auf dem Trveheim Festival im August.

Der deutsche Underground ist ja in den letzten Jahren in allen Genres so stark wie schon lange nicht mehr. Habt ihr ein paar persönliche Favoriten, mit denen ihr vielleicht auch schon die Bühne geteilt habt?
Wir bewegen uns ja hauptsächlich nur im Heavy Bereich, aber da gibt es einige vielversprechende Kollegen, mit denen wir auch die Bühne teilen durften. Booze Control, Spitfire, die inzwischen sehr bekannten Stallion, uvm.

Ihr betreibt die Band ja nur als Hobby, könnt aber schon einige Releases und Konzerte im In- und Ausland vorweisen. Was sind eure Pläne für die Zukunft?
Mehr, mehr und mehr! Zwar fordert es viel Zeit, Engagement und auch Geld aber wir lieben alle unser Hobby und es gibt nichts Schöneres als sein eigenes Material einem Publikum präsentieren zu können. In Griechenland und England haben wir ja bereits gespielt, jetzt sind wir daran Gigs in anderen Ländern zu organisieren um auch dort mit unserem Material aufzutreten.

Danke für eure Antworten. Ich würde ich das Interview nun gerne mit dem traditionellen Metal1.info-Brainstorming beenden: Ich nenne euch ein paar Begriffe, und ihr sagst einfach, was euch dazu als erstes einfällt:

  • Trve-Metal: Wimps and posers leave the hall!
  • GroKo: Mal sehen was dabei rauskommt
  • Festival: Zweites Zuhause
  • Filme: Star Wars – Eine neue Hoffnung
  • Weißwurst: Best served with Weißbier

Nochmals danke für eure Zeit. Das Schlusswort gehört euch:
Wir sagen Danke, hat uns sehr gefreut von euch interviewed zu werden! Checkt uns aus und supportet eure lokalen Bands!

 

 

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