Review 3 Headed Monster – 3HM

Schonmal von Ghidrah, dem dreiköpfigen Monster gehört? Oder einer Metalband ohne Sänger? Ersteres ist eine Figur zahlreicher japanischer Monsterfilme und hat sogar schon gegen Godzilla gekämpft. Außerdem, wer hätte es gedacht, ist diese sängerlose Band nach eben diesem benannt. Auch die Songtitel zeigen die Liebe der vier Amerikaner zu Monsterilmen und könnten fast als Titel eben dieser durchgehen. Doch schaffen es vier seit der Jugend befreundete Jungs, über die volle Spielzeit von knapp 40 Minuten vollkommen ohne Gesang zu unterhalten?

Die Antwort lautet definitiv ja. Kaum dreht sich der Silberling ist schon vergessen, dass keine Stimme ertönen wird. An keiner Stelle vermisst man potentiellen Gesang. Denn besonders die Gitarrenfraktion schafft es, den Hörer mit rasenden Soli, Akustikparts und eingängigen zweiläufigen Melodiebögen voll und ganz in ihren Bann zu ziehen. Besonders zugute halten muss man ihnen dabei, dass sie keineswegs in wildes Gefrickel um seiner selbst Willen verfallen, sondern stets gekonnt und abwechslungsreich den Song als Gesamtwerk im Kopf haben.

Unterstützt werden Chris und Chris dabei von Drummer Andy und Bassist Paul, die ihr Übriges dazu beitragen, spannende Musik zu erschaffen. Dann eine Schublade für diese zu finden ist gar nicht so einfach. Power- und Thrash-Metal geben sich hier die Klinke in die Hand, wozu sich eine gepfefferte Ladung progressiven Riffings gesellt. Nein, einen Sänger vermisst man bei dieser Musik bestimmt nicht. Sie ist nicht dafür gedacht und würde so auch nicht funktionieren.

Dass hinter dieser Platte 5 Jahre Bandgeschichte stehen, merkt man deutlich am Zusammenspiel und Können der Jungs. Daher ist es schade, dass der Produktion irgendwie der Druck fehlt. Oft ist der Bass so stark hinter die Gitarren gemischt, dass man Mühe hat, ihn herauszuhören. Doch auch der Gitarrensound überzeugt nicht auf ganzer Linie. Einzig die Drums sind wirklich klar und kraftvoll. Natürlich mindert das den Hörgenuss nur marginal, ist aber schade.

Somit bieten 3 HEADED MONSTER ein recht kurzweiliges Hörvergnügen mit Ghidrah, dem „Beast Of Odo Island“ in „Ultimate Rage“, bis eindrucksvoll „Bitter End“ das Ende einleitet. Besonders die beiden Siebenminüter „Ultimate Rage“ und „Ides Of March“ erscheinen wesentlich kürzer als sie tatsächlich sind und machen Lust auf mehr. Wer abwechslungsreichen, kurzweiligen und dabei arschtretenden Metal mag, darf beherzt zugreifen.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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