Review A.O.K. – Kinderlieder frei ab 18

„Sein oder nicht sein?“… „Halb voll oder halb leer?“… „Uhu oder Tesafilm?“… „Weißwein oder Rotwein?“… es gibt so viele interessante und äh, wichtige Fragen, doch bei A.O.K. stellt sich wohl nur die Frage „Anal oder Kot?“.
Ok, das ist die wohl bescheuertste Einleitung seit es die Praxisgebühr gibt, aber da A.O.K. nach sieben Jahren ohne Veröffentlichung nun mit ihren „Kinderliedern frei ab 18“ wieder in den Startlöchern stehen, darf auch ich mich mal auf intellektuelles Tiefniveau begeben.

Für alle die A.O.K. nicht kennen: Ihren Stil nennen sich Nothingcore… Ein bisschen Metal, mehr Hardcore und auch Punk und dazu eine Schubkarre voller äh… mehr oder weniger schlechten Witzen.
Um hieran Spaß zu haben, braucht man jedenfalls schon starke Nerven. Oder gar keine. Mit „Gartenzwerg des Todes / Adelbert“ und „Superstars“ sind unter den ersten vier Songs schon zwei absolute Ausfälle, die schon nach dem ersten Hören so sehr nerven, dass man sich mit einen Gartenzwerg in der Hand vor des Kübelböcks Auto werfen möchte. Doch gut klauen können A.O.K. auch, man höre nur mal „Butzemannslayer“, und dann darf jeder mal ins blaue raten, welcher Slayer-Riff hier vermurkst wird. Mein Highlight hier ist aber ganz klar „Knüppel aus dem Sack 2003“. Zwar denkbar einfach, entlockt mir das sozusagen Grindcore-Stück schon immer wieder ein Schmunzeln.

Doch viel Herrlichkeit bekommt man hier nicht mit, „SM Hänschen“, „Marilyn Männchen“ und „Keiner lacht ohne Hoden“ zum Beispiel stehen für typischen A.O.K.-Humor, der meistens eher weniger lustig ist: Hauptsache niveaulos. Das mag betrunken vielleicht etwas nüchtern sein… doch ich habs bisher leider nur nüchtern angehört.„Wischmob“ und „Brombeerhagel 2003“ sind zwar im Vergleich zum restlichen Material wahre Geniestreiche, doch leider weiß ja jeder, dass hier Metallica und Sodom akustisch zerstückelt werden… vor allem „Wischmob“ trieb schon so manchen Metallica-Fan zur Weißglut (ich grüße dich, Coburg 03!).

„Mir scheint die Sonne aus dem Arsch“ ist zwar auch nicht besser als der Rest, aber Bobs Superstar-Bewerbung hat irgendwie doch was lustiges. Nachdem vorher nur noch alles mehr oder weniger genervt hat, tut das Lied irgendwie sogar gut. Trotzdem ist der Text genau so blödsinnig und dumm wie alles vorherige.
Tja, nach 10 Minuten nerven A.O.K. einfach nur noch. Das ist auf CD so, das war live schon so. Wer dreckigen und niveaulosen Spaß will, sollte sich die Kassierer anhören, bei denen sind die Texte zwar noch böser, aber da isses lustig. Wenn man vergleichsweise niveauvollen Spaß will, geht immer noch nichts an J.B.O. vorbei und die Excrementory Grindfuckers können hier auch Abhilfe schaffen. Die zeigen zwar ebenso wenig wie A.O.K. dass sie ihre Instrumente beherrschen, aber die wissen wie man die Leute zum Lachen bringt.

„Kinderlieder frei ab 18“ kann ich von meiner Seite aus also absolut niemandem empfehlen und kann von einem Kauf nur abraten, da sich dass Geld wirklich nicht lohnt.

Wertung: 3.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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