Review Adorned Brood – Asgard (Re-Release)

ADORNED BROOD sind eine der dienstältesten deutschen Pagan-Bands. Sie gründeten sich 1993 und brachten 1996 ihr Debut „Hiltia“ heraus. Dem folgte 1998 „Wigand“ nach. Diese beiden ersten Alben waren schnell ausverkauft und wurden seitdem sehr hoch gehandelt. 2008 wurden sie von Black Bards Entertainment als Doppelpack wiederveröffentlicht.
Das bisher wohl erfolgreichste Werk in der Bandgeschichte stammt ursprünglich aus dem Jahre 2000 und heißt „Asgard“. Auch dieses wird nun von Black Bards re-released, wodurch es einer größeren Interessentenschicht zugänglich gemacht werden kann.

Kränkelten die Werke der Anfangstage noch unter mancher Unausgereiftheit, hatten ADORNED BROOD bei „Asgard“ genau das richtige Rezept gefunden. Die Verbindung zwischen druckvollen schwarzmetallischen Abschnitten und epischen Folk-Parts wurde quasi perfektioniert. Die unterschiedlichen Einflüsse störten sich gegenseitig nicht mehr, wie es gerade bei „Hiltia“ manchmal noch der Fall war, sondern ergänzten sich prima. ADORNED BROOD hatten das Songwriting mit viel Überlegung gestaltet, so dass kluge Arrangements herauskamen und das Aufeinandertreffen der einzelnen Elemente immer stimmig war.

Ich kann auf „Asgard“ keinen Ausfall entdecken. Alle Songs können auf ihre Art und Weise zünden. Die Vereinigung von roher Urtümlichkeit und epischen, fast majestätischen Abschnitten ist dabei das hauptsächlich eingesetzte Stilmittel und hat beispielsweise bei „A God Ruled Time“, „Asgard“, „Pride Was My Desire“ und „Mighty Swords“ seine eindrucksvollen Auftritte.
Insgesamt noch etwas getragener präsentiert sich der neun-Minuten-Track „Black Beasts“. Die Epik kommt hier auf ihrem Höhepunkt an. Flötistin Ingeborg Anna wird dabei über längere Phasen als Co-Sängerin eingesetzt, was die folkige Seite nochmals verstärkt und auch etwas Besinnlichkeit und Mystik mit einbringt. Das Instrumental „Twilight In Midgard“ gehört ganz der epischen Folk-Schiene, und auch „The Ambush“ wird großteils von den Melodiebögen und den traditionellen Einflüssen bestimmt.

„Asgard“ geht durchweg gut ins Ohr. ADORNED BROOD packen tolle Melodien aus und agieren vielchichtig und abwechslungsreich. Der Kontrast zwischen Markus Frosts Gekeife, Ingeborg Annas elfenhaftem Cleangesang und den hymnischen Chören versteht zu bezaubern und drückt dem Album auch seinen Stempel auf. Von der technischen Seite ist auch sonst nichts zu bemängeln. Alle Leutchen beherrschen ihr Metier und bringen sich bestens in das Album ein, so dass es zu dieser gelungenen Einheit verschmilzt. Die Flöte steht desöfteren deutlich im Vordergrund, was manche stören mag, ich jedoch finde gerade dieses Element eines der Markenzeichen von ADORNED BROOD.

Mit dem Erwerb von „Asgard“ kann der geneigte Pagan-Liebhaber eigentlich nichts verkehrt machen. Auf diesem Re-Release gibt es neben den regulären Tracks sogar noch zwei Live-Videos, die beim Celtic Rock Open Air 2009 mitgeschnitten wurde. Ich empfehle, hier zuzugreifen. ADORNED BROOD präsentieren sich auf „Asgard“ besser denn je.

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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