Review Aeonsgate – Pentalpha

  • Label: The Church Within
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Doom Metal

Wenn einem ein Album vorgelegt wird, welches bei nur einem einzigen Track eine Spielzeit von ca. genau einer Stunde aufweist, kann man sich logischerweise auf einen richtigen Brocken einstellen, der wohl einige Durchläufe brauchen wird, um die – zumindest im Vorfeld angenommenen – zahlreichen kreativen Impulse zu verarbeiten und zu durchschauen. Das es auch anders gehen kann, zeigt die neu formierte Gruppierung AEONSGATE mit ihrem Debüt „Pentalpha“.

Bei diesem Projekt handelt es sich um eine Kollaboration von vier größtenteils gestandenen Musikern aus der Metal-Szene, namentlich Mats Levén (Candlemass, ex-Therion), Joseph Diaz (Jon Olivas’s Pain), Marco Minnemann (Steven Wilson) und den noch recht unbekannten Jondix, der sich für die Gitarre verantwortlich zeichnet. Musikalisch wird dem Hörer trockener, klassischer Doom Metal geboten, der erstaunlicherweise im Hinblick auf die Spielzeit des einzigen, gleichzeitig auch titelgebenden Tracks ohne allzu viel Schnickschnack auskommt – und darin liegt auch leider das größte Problem der Scheibe. Wie man auf die Idee kommen kann, bei gut einer Stunde maximal drei bis vier verschiedene Gitarrenriffs zu verwenden, erscheint mir schleierhaft. Die Riffs sind zwar gut und ergeben auch speziell in der Kombination mit Mats Levéns genialen Gesang einige bemerkenswerte, ja gänsehautartige Momente (ein neues Candlemass-Album wäre angesichts dieser Prämisse sicherlich interessant), aber die monotone Struktur des Songs beginnt spätestens nach einer Viertelstunde zu langweilen. Weiß der ruhige Anfang noch mit einigen exotischeren Klängen und dem gelungenen Spannungsaufbau zu punkten, verliert sich „Pentalpha“ spätestens nach dem ersten Drittel in repetitiver Belanglosigkeit. Da können auch die gelungenen Soli des Spaniers Jondix nicht viel dran ändern, da auch diese zum Ende hin auf fast acht Minuten ausgedehnt werden.

So wirkt es geradezu lächerlich, bei einem Track dieser Länge zu diesem Zeitpunkt des Reviews alles gesagt zu haben, was es zu sagen gab. AOENSGATE verstehen ihr Handwerk natürlich und haben sicherlich Potenzial, sollten sich aber beim nächsten Mal lieber einem herkömmlichen Album mit konventionellerem Songwriting widmen. Manchmal ist weniger eben mehr.

Wertung: 4 / 10

Publiziert am von Sebastian Ostendarp

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