Review Almah – Almah

ALMAH, so heißt das Soloprojekt von Angra-Sänger Edu Falaschi, 2007 das erste Mal auf CD gebannt. Wobei es dabei wohl auch bleiben wird, wer sich die Mitgliederliste durchliest, merkt schnell, dass keiner der vier Beteiligten über einen längeren Zeitraum mit Zeit um sich werfen kann. An erster Stelle natürlich Edu Falaschi selbst, doch auch Emppu Vuorinen (Gitarre, außerdem bei Nightwish), Lauri Porra (Bass, außerdem Stratovarius) und Casey Grillo (Schlagzeug, außerdem Kamelot) sind nicht gerade arbeitslos bei ihren Hauptbands. Abgesehen davon stammen aber sowieso alle Songs komplett von Edu Falaschi selbst, der nebenbei auch noch für alle Instrumente Melodienlinien schrieb. Im Endeffekt hat er sich also nur prominente Unterstützung zum Einspielen geholt, und man muss den Musikern auch zugestehen, dass sie dies vorzüglich getan haben.

Die Scheibe bietet frischen, überwiegend geschwind gespielten Melodic Metal. Dass man es jedoch nicht mit eierlosem Gejaule zu tun hat, wird bereits durch das Fehlen des Keyboards und außerdem dem Beginn des ersten Songs „King“ deutlich: Falaschi singt mit viel Pepp in der Stimme, die Gitarren braten gut und die Strukturen sind einfach nachzuvollziehen, wirken derweil aber nicht zu abgenutzt. Dieses Konzept hat das ganze Album; bravourös umgesetzt wird es vor allem in den Songs „Children of Lies“, schon genanntem „King“ und in „Take Back Your Spell“, wobei allesamt zumindest teils mit schnellen Gitarren (und spielerisch anspruchsvollen Soli), treibendem Drumming und vor allem immer wunderschönen Gesangsmelodien ausgestattet sind. Dabei setzt sich Falaschi keine Grenzen, er klappert gesanglich fast alles ab, was im Melodic Metal so zu finden ist, von hoch nach tief, von klar nach geshoutet bis hin zu nicht zu verachtenden Chören. Zusätzlich positiv zu erwähnen ist außerdem der manchmal leicht südamerikanische Anhauch im Drumming sowie in der Rhythmik allgemein.

Mit „Forgotten Land“ findet sich nur eine richtige Ballade auf dem Album, da aber viele andere Songs ruhige, hymnische Momente beinhalten, steht sie als solche trotzdem nicht ganz alleine da. Mit „Box of Illusion“ findet sich sogar noch ein sehr ruhiger Track, der wie der Titel verspricht, durchaus untypisch für diesen Sektor und mit seinem sehr modernen Klang irgendwo etwas strange daherkommt, was aber nicht weiter stört, da auch hier Qualität geboten wird. Was die Produktion angeht, so ist diese nicht übermäßig druckvoll, aber sicherlich angemessen ausgefallen.Edu Falaschi hat hier einfach alles richtig gemacht, er geht simpler zu Werke als bei der Hauptband Angra, trotzdem lässt sich Almah aber nicht als Partymusik zu beschreiben, da man hierfür dann doch zu sperrig zu Werke geht. Man muss dem Mann schlicht Respekt zollen, denn selbst wenn sein Seitensprung wie erwartet einmalig bleibt, verdient die Fähigkeit, ein solches Album im Alleingang zu schreiben, auf jeden Fall Anerkennung. Klischees umschifft man gekonnt, die Musik ist nicht besonders innovativ aber wirklich sehr stark umgesetzt.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Marius Mutz

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