Review Amy Macdonald – Under Stars

  • Label: Universal
  • Veröffentlicht: 2017
  • Spielart: Entmetallisiert, Singer/Songwriter

Da ist sie wieder: AMY MACDONALD, die Schottin mit Akustik-Gitarre und dem Evergreen-Hit „This Is The Life“ vom gleichnamigen Debütalbum, welches die Singer-Songwriterin im zarten Alter von 20 Jahren veröffentlicht hatte.
Dies ist jetzt zehn Jahre her und obwohl sie in dieser Zeit mit zwei weiteren Platten eine ansehnliche Hörerschaft um sich scharen konnte, scheint es, als sei der ganz große Durchbruch für AMY MACDONALD bisher ausgeblieben. Das hält die junge Dame jedoch nicht davon ab, im Musikgeschäft weiterhin munter mitzumischen und so steht mit „Under Stars“ nun Album Nummer vier in den Startlöchern.

Ein besonderes Markenzeichen der Musik AMY MACDONALDs war immer die nicht greif-, aber zu jeder Zeit spürbare Ehrlichkeit und Natürlichkeit, die dem Klang seit dem Debüt innewohnt. Obwohl die Schottin durchaus eingängige Songs komponiert, vermittelt jedes Album das im Musikgeschäft leider nicht selbstverständliche Gefühl, dass sie ihr eigenes, ehrliches, handgemachtes Ding durchzieht. „Under Stars“ bricht mit dieser Tradition glücklicherweise nicht. Abgesehen vom untypisch düsteren Artwork macht AMY MACDONALD auf ihrer vierten Platte wenig anders, sondern bleibt ihrer bisherigen Linie konsequent treu.
Ähnlich wie beim Vorgänger „Life In A Beautiful Light“ liegt eine der Stärken des Werks ausgerechnet im nicht zu eingängigen Songwriting. Sicher, der Opener „Dream On“ kommt ohne Umschweife auf den Punkt und bietet einen superben Ohrwurm-Refrain. Auch „The Rise & Fall“ oder der Titelsong, der zudem durch ungewöhnlich rockigen Gitarren-Einsatz auffällt, bleiben sofort hängen.
Doch so einfach wie auf „This Is The Life“, wo sich gefühlt ein Instant-Hit an den nächsten reiht, macht es uns die Schottin auch dieses Mal nicht. Qualitativ leiden die Songs darunter jedoch keineswegs, ganz im Gegenteil. Mit „Automatic“ oder „Leap Of Faith“ etwa sind einige Grower vertreten, die zunächst unscheinbar und wenig aufregend wirken mögen, mit jedem Hördurchgang allerdings wachsen und interessanter werden. So sind es lediglich vereinzelte Nummern wie das sich auch nach mehreren Durchläufen kaum erschließende „Down By The Water“ oder das schon fast zu einfache und besonders im Refrain übermäßig poppige „Feed My Fire“. Diese schwächelnden Momente sind jedoch weitaus eher die Ausnahme als die Regel. Ihren Sinn für griffige, jedoch größtenteils nicht kitschige Melodien beweist AMY MACDONALD durchgehend und auch gesanglich wächst die junge Frau abermals über sich hinaus, hat sich ihre Stimme doch die charakteristische, zart-unschuldig wirkende Seite bewahrt, präsentiert sich gleichzeitig jedoch kraftvoller und anmutiger als je zuvor.

„Under Stars“ beweist einmal mehr eindrucksvoll, dass die Musik der talentierten Schottin noch immer zu Unrecht unter dem Radar vieler Hörer abgespielt wird. Andererseits hat das auch seine Vorzüge, denn so kann AMY MACDONALD ohne Einschränkung und zu viel Druck von außen weiterhin bodenständige, ehrliche und genau deswegen so gelungene Alben hervorbringen, wie ihr das mit „Under Stars“ einmal mehr ohne allzu große Einschränkungen gelungen ist. Eine lohnenswerte Anschaffung für Mehrinvestierer ist im Übrigen die Deluxe-Version, auf der sich fast alle Songs der Platte noch einmal als Akustik-Versionen befinden und auch in diesem Gewand mehr als hörenswert sind.

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Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Pascal Weber

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