Review Angstkvlt – Follow And Obey

  • Label: Hands Of Blue
  • Veröffentlicht: 2021
  • Spielart: Black Metal

ANGSTKVLT sind eine Underground-Band aus Bayern, die mit der EP “Follow And Obey” ihren Einstand in den Black Metal gibt – wenngleich ANGSTKVLT ihren Stil als „Blackened Krautrock Metal“ bezeichnen. Entstanden ist das Duo erst 2019 aus der Freundschaft zweier Metalheads und dem Drang, gemeinsam zu musizieren. Das Ergebnis sind sehr okkulte Künstlernamen und die EP „Follow And Obey“.

Man kann von ANGSTKVLT nicht behaupten, dass ihre fünf Stücke langweilig sind. Gleich der erste Track „Kvlt Of Fear“ haut dem Hörer einen sehr gewagten, aber kurzweiligen Stilmix um die Ohren, an den man sich aber erst einmal gewöhnen muss: Nach einem Intro, das aus einem Gruselfilm der 1960er Jahre stammen könnte, geht es fast rockig los, ehe Black-Metal-Vibes aufkommen. Insbesondere der Sound der E-Gitarren und des Schlagzeugs sorgen für den dunklen Charakter. Der Gesang geht in Richtung Sprechgesang, die Lyrics sind recht einfach gehalten. Dafür stellen sie und kurz und prägnant das Ansinnen der Band dar und erklären auch den Bandnamen: Alles, was unter Menschen Ängste schüren kann, wird hier in Worte gefasst.

Später auf der EP gesellt sich zusätzlich zu den bereits benutzten Elementen ein Hauch von Gothic Metal – insbesondere durch den tiefen, tragenden, teils jammernden Gesang, der an The Vision Bleak erinnert („Collector Of Souls“). Wenn sich dies allerdings mit fast rockigen Elementen und mitreißenden Gitarren paart, wirkt das eher verwirrend. Zumindest sind die Arrangements durchdacht komponiert und ergeben einen mitreißenden Klangfluss. „Schleichfahrt“ täuscht nur mit dem deutschsprachigen Songtitel an, hat aber bis auf das eine deutsche Wort im Refrain dieselben englischsprachigen, düsteren Vocals wie die anderen Songs. Nun geht es mehr in Richtung Old-School Black Metal, in einzelnen Momenten erinnern ANGSTKVLT an Dark Fortress. Vielleicht ist das das Manko der Lieder: Zu viele Elemente erinnern an irgendetwas, was man bereits kennt, sei es eine andere Band oder ein Genre. Zwar ist alles sehr kurzweilig arrangiert, aber es fehlt das gewisse Etwas, das diese Band unverkennbar macht, das man sich nirgendwo anders holen kann.

Dafür, dass “Follow and Obey” das Debüt von ANGSTKVLT ist, ist die EP allemal besser gelungen als das, was manch andere Newcomer-Band auf den Markt wirft. Ein Plus ist die hervorragende Gitarrenarbeit – ein Minus der Gesang, der zwar unterhaltsam ist (insbesondere wenn in manchen Tracks fast chorale Elemente untergemischt werden und sich oftmals auch mit Growling abwechseln oder ergänzen), aber trotzdem für manche zu unausgewogen und höhepunktlos sein dürfte. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Stilmix gewöhnungsbedürftig ist, aber auch Momente hat, die Hörgenuss garantieren. Reinhören lohnt allemal. Verfügbar ist die EP auf allen digitalen Plattformen – zudem gibt es eine auf 100 Stück limitierte Holzbox für 15 Euro.

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Publiziert am von Uta A. (Gastredakteurin)

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