Review Azaghal / Beheaded Lamb – Suicide Anthems / Dark Blasphemous Moon (Split)

  • Label: Millenium Metal
  • Veröffentlicht: 2001
  • Spielart: Black Metal

Ein Split einer hinlänglich bekannten Gruppe (AZAGHAL) mit einem Projekt (BEHEADED LAMB), was weniger genannt wird, wenn es um Bands geht, die jeder kennt; dies liegt hier vor. Zudem noch jeweils eine Band, in der Solo-Künstler mitwirken, die bei eben jenem Label zu dieser Zeit unter Vertrag standen. Das AZAGHAL-Cover entlockt ein Grinsen, finden sich doch bei Titeln wie „Suicide Anthems“ meist andere Bilder von verstörten, depressiven und katatonischen Menschen wieder, hier tut es eine einfache, aber auf dasselbe hinauslaufende Pistole. Das Cover von den Spaniern um Akerbeltz ist weniger interessant, dafür aber das Bandfoto im Booklet. Hier sitzen die drei Künstler an einem Tisch voller Bierdosen, Akerbeltz mit nacktem Oberkörper, Wampe und irgendwie abstinentem Blick, Lilith obskur sitzend posend, Alastor ihr das mehr oder weniger gleichtuend. Eine definitiv illustre Runde, keine Frage.

Es ist schwer zu sagen, welche Gruppe im Endeffekt besser ist, beide nehmen sich auf dieser Split nicht viel, wenngleich sich ihr Stil freilich unterscheidet. Doch das ist leider keine indirekte Aussage, dass man hier hochwertiges Material vorfindet. AZAGHAL haben de Facto schon Besseres veröffentlicht, hier sind sie bloß Mittelmaß. Die Lieder haben fast keinen Wiedererkennungswert, hier und da gefällt zwar eine Melodie, das war es aber auch schon größtenteils. Bei BEHEADED LAMB verhält es sich dementsprechend, nur fällt die Musik manchmal störend auf.

Aber behandeln wir jede Gruppe einzeln, mit AZAGHAL angefangen: Die Finnen geben sich leicht rockig, ihre Musik ist schnell, direkt und simpel gestrickt. Die Stücke sind allesamt recht kurz und knackig gehalten, was auch besser ist angesichts der mangelnden Kreativität. Das erste Mal merkt man bei „Demonic Energy“ auf, hier findet sich nämlich ein Riff, welches sich über das sonstige Gespiele positiv erhebt. Diese Monotonie verleitet den geneigten Hörer übrigens schnell dazu, nicht mehr ganz so geneigt zu sein, da es schon erheblicher Konzentration bedarf, „Suicide Anthems“ komplett zu lauschen. In der letzten Minute von „Käärme Ja Avain“ stößt man jedoch wieder hinzu, eine Akustikgitarre und ein infernalischer Aufschrei von Varjoherra sorgen hierfür. Das Titellied ist dafür umso melodiöser, aber auch später belangloser, da es einfach zu lang ist, wenn man mal die kompositorische Tiefgründigkeit und Komplexität betrachtet. „Kill Yourself“ setzt den Schlusspunkt und bedarf keiner weiteren Erläuterung; abwechslungsreich gestalteter, ein wenig rockiger Durchschnitt eben (5/10).

BEHEADED LAMB folgen und es fällt auf, dass der Sound direkt räudiger wird. Leider auch noch monotoner, sowie im Schlepptau ein Gesang, welcher nicht erwähnenswert ist, da es sich um minder gutes, abgehacktes Krächzen handelt. Das sind natürlich keine guten Eigenschaften, somit gestaltet sich der Hörvorgang auch alles andere als genüsslich. Belangloses Geknüppel par excellence, wie man es zuhauf findet. Prinzipiell lohnt sich keine weitere Beschreibung, denn damit wäre alles gesagt, da wohl ein jeder weiss, wie man sich die Musik vorzustellen hat. Ergo ist dieser Teil der Split ein Reinfall, obgleich die Chance auf ein Hervorheben immens war (3/10).

Tja, diese Split darf man Fans von AZAGHAL durchaus nahe legen, sie ist zwar kein Pflichtkauf, aber für Bandliebhaber sicherlich empfehlenswert. Doch absolut gesehen wirken beide Gruppen uninspiriert, als hätten sie noch Liedgut, was man veröffentlichen könnte, welches jedoch keinen Platz auf einem regulären Album fand. Akerbeltz sollte lieber weiterhin auf Solopfaden wandeln, was er offensichtlich auch tut, denn darin liegt schon eher seine Stärke.

Wertung: 4 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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