Review Bahimiron – Pure Negativism: In Allegiance With Self Wreckage

  • Label: Aura Mystique
  • Veröffentlicht: 2006
  • Spielart: Black Metal

Die ersten Blicke einer größeren Öffentlichkeit dürften BAHIMIRON bereits mit dem Release ihrer Split-Aufnahme mit Sargeist beschert gewesen sein. Die Amerikaner scheinen ohnehin Freunde von solchen Aufnahmen zu sein, so gab es erst drei Veröffentlichungen dieser Klasse, bis man dann das erste Album einspielte. „Pure Negativism: In Allegiance With Self Wreckage“ heißt es und fällt äußerlich nicht wirklich auf, man neigt dazu, zu sagen, hier hat man es mit einem Standardalbum zu tun.

Dieser Eindruck bestätigt sich dann auch leicht, wenn die Musik ertönt. Eine weitere Impression, die man einfängt, ist, dass das Quartett aus den Staaten engagiert und mit Leidenschaft agiert, was sehr schön ist und ein mittelklassiges Werk definitiv vor der totalen Gesichtslosigkeit rettet oder retten könnte. Das Konzept hinter den Stücken ist aber so einfach und banal, da hat man keine Freude dran. Es wird nach vorne gedroschen, die Gitarren in unschöner Art und Weise monoton geschrammelt, der Gesang verharrt immer in derselben, auf Dauer penetranten Tonlage und das Drumming, nun ja, wie das halt so ist bei Scheiben, auf denen gebolzt wird. Ich will nicht darüber klagen, dass hier ein hohes Tempo gegangen wird, das ist ja in Ordnung, nur ist in diesem Fall ein Lied wie das andere, da sind selbst 34 Minuten zu lang. Vor allem, wenn wie hier das Niveau auch nicht so hoch ist. Feine, atmosphärische Momente, wie gezielte und geistig manifestierte Ausbrüche, findet man jedoch viel zu selten, das erste Mal zum Beispiel erst am Ende des vierten Tracks „Terror Divizion Bloodstrike“. Danach, soweit ich mich erinnere, gar nicht mehr.

Dieses simple und profane Konzept, welches BAHIMIRON „entwickelt“ haben, lässt sich sehr gut am Beispiel von „Wolves To The Flesh of Heaven“ aufzeigen. Man drischt in übrigens nicht guter und auch nicht gut billiger Produktion nach vorne, der Sänger keift wieder überdreht hektisch, ab und zu gurgelt jemand anderes was hinein. Klingt nicht ganz so schlimm wie Gekrächze im Wechsel mit Gegrowle, kommt da aber durchaus heran. Ansonsten kann und muss man zu den Qualitäten der Amis nicht mehr viel sagen, alles Nennenswerte habe ich bereits genannt. Bis auf eine Sache: einen instrumentalen, akustischen Einschub gibt es nämlich doch. „Flowing Blood of The Virgin Borne“ wirkt, als hätte man die Verpflichtung gehabt, solch ein Stück auf das Album zu pressen, worauf man aber ganz offensichtlich keine Lust hatte und welches so fantasiereich ist wie Rindenmulch. Oder Thomas Mann, aber dass man BAHIMIRON so überschätzen kann, das glaube und hoffe ich einfach nicht.

Ich denke, jeder Unwissende im Black Metal hätte vorher geplappert, dass Black Metal aus den USA ja eh scheiße ist, dabei gibt es dort ganz hervorragende Gruppen. BAHIMIRON zählen jedoch nicht dazu, zumindest derzeit noch nicht und ich bezweifle auch ehrlich gesagt, dass die Entwicklung der Band nicht schon mit dem heutigen Stand vollendet ist, da fehlt es nämlich an hörbarem Potential, so dass eine Einschätzung angebracht wäre, die den Amerikanern künftige Stagnation prophezeit.

Wertung: 4 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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