Review Bloodhound Gang – Show Us Your Hits

Dezember – Monat der Re-Releases, Compilations, Best-Ofs und Special-Versionen, die so limitiert sind, dass sie gar nicht in den Verkauf kommen. Der Käufer hat es im Zweifelsfall nicht leicht, sich durch die Unmengen neuer (alter) Veröffentlichungen in den CD-Regalen deutscher Kaufhausketten oder ausgewählter Plattenläden von „um die Ecke“ zu wühlen. Entsprechend dankbar sollte man der BLOODHOUND GANG für ihre Best-Of-Scheibe „Show Us Your Hits“ sein, die den Wink mit dem Zaunpfahl auch visuell nicht scheut.

Die US-Amerikaner, die im Laufe ihres bisherigen Werdegangs schon 13 Mal Gold und acht Mal Platin einfahren konnten, feierten ihre größten Erfolge unbestritten Mitte bis Ende der ’90er, sprich: mit „One Fierce Beer Coaster“ (1996) und „Hooray For Boobies“ (1999), während der letzte – nun immerhin schon fünf Jahre zurückliegende – Langspieler „Hefty Fine“ nur vergleichsweise mäßig erfolgreich war.
Dementsprechend wenig verwundert es dann auch, dass die ersten fünf Songs auch beinahe schon die bekanntesten sind. Darunter befindet sich mit „Altogether Ooky“ zwar auch eine Neuveröffentlichung, die nachfolgenden Hits „Fire Water Burn“, „Along Comes Mary“ und vor allem „Foxtrot Uniform Charlie Kilo (F.U.C.K.) und „The Bad Touch“ fühlten sich in den Charts Zuhause und zählen zu den mit Abstand bekanntesten Titeln der Truppe, die heute noch nicht aus dem Radio wegzudenken sind.Geboten wird selbstredend feinster Crossover mit ordentlich punkiger Attitüde, garniert immer mit einer Art von Plakativität und oft auch Obszönität, wie sie nur die BLOODHOUND GANG hinbekommt. Auch wenn es die Auftritte der Mannen um Jimmy Pop Ali und Evil Jared Hasselhoff – der übrigens seit 2006 in Berlin wohnt und dort mit der deutschen Schauspielerin Sina-Valeska Jung liiert ist – mit ihren Pissattacken, ausufernden Bierexzessen und dergleichen meistens nicht vermuten lassen: Ein wenig mehr als das offensichtliche steckte schon immer hinter dem Quintett, auch wenn man mitunter ein wenig länger danach suchen durfte.
„Show Us Your Hits“ geht jedenfalls weniger hitlastig weiter, die faden „A Lap Dance Is So Much Better When The Stripper Is Crying“ und „Screwing You On The Beach At Night“ konnten schon auf ihren jeweiligen Alben nicht überzeugen, ihre Existenzberechtigung auf dieser Best Of-Sammlung ist daher mehr als fraglich. Abwechslung kommt mit den Techno-Beats bei „Uhn Tiss Uhn Tiss Uhn Tiss“ ins Spiel, was auch noch ganz gut funktioniert. Das abschließende „Disco Pogo“, das Frontmann Jimmy Pop Ali mit Die Atzen intonierte, wirkt aber trotzdem deplatziert.

Alles in allem durfte man sich von „Show Us Your Hits“ durchaus mehr erhoffen, muss gleichzeitig aber nicht auf die genannten Hits verzichten und bekommt auch ansonsten einen recht amtlichen Überblick der bisherigen Schaffensphase. Diese wollen die BLOODHOUND GANG im kommenden Jahr übrigens mit ihrem neuen, im Februar erscheinenden Langeisen „Getting Laid On A School Bus“ fortsetzen. Wir dürfen gespannt sein und wer sich schon längst mal mit den fünf Amerikanern beschäftigen wollte oder schwerer Fan ist, braucht auch nicht in Schreikrämpfe ausbrechen, wenn „Show Us Your Hits“ unterm Weihnachtsbaum liegt.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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