Aus dem Nichts kommen die bisher gänzlich unbekannten BREED daher und liefern mit ihrem selbstbetitelten Debüt ein wahres Brett an fettem Heavy Rock ab. Zwischen Black Sabbath, Motörhead und Pantera – das Album widmen sie gar Dimebag Darrell – riffen und rocken sich die Norweger kompromisslos durch 13 Tracks in 53 Minuten.
Schon mit dem Opener „Bleed In Grey“ wird die Marschrichtung klar aufgezeigt. Mit mächtig Groove und einer rotzigen Portion Sex, Drugs & Rock’n Roll mit Biker-Feeling geht es hier zur Sache. Dabei erinnern die Riffs und der Rhythmus in manchen Momenten sogar leicht an Volbeat („Remember My Name“), aber nur, wenn hier schneller zur Sache gegangen wird. Meist nämlich ist das Tempo eher gedrosselt, um auch den erdigen Groove erzeugen zu können. Zwischen doomigen („The Lucky Ones“) und voll headbangertauglichen („Can’t Break Me“) Stücken ist alles vertreten. Darüber herrscht mit Sänger Maurice Adams ein wahres Kraftpaket, aggressive und durchdringende Vocals runden das Gesamtbild ab.
Der an sich sehr gelungene Erstling hat nur ein großes Problem: Trotz der mehrfach auftauchenden Tempovariationen und den eingestreuten schnelleren Parts tendiert die Abwechslung und die Risikobereitschaft gegen den Nullpunkt, daran ändert auch die abschließende Akustikballade „My Fever“ nichts mehr. Keine Frage, BREED rocken absolut höllisch, vergessen bei ihren Riffsalven aber zumeist Melodien und Hooklines einzubauen und auch mal aus ihrem eng gesteckten Schema auszubrechen, so dass sich die Lieder untereinander einfach zu sehr ähneln. Sogar das Black Sabbath-Cover „Hole In The Sky“ fügt sich so sehr in den Gesamtsound ein, dass es kein bisschen auffällt.
„Breed“ ist wohl sehr gut als Partyscheibe geeignet, aber wenn dann am besten auch nur auszugsweise und nicht komplett am Stück. Für die Zukunft wären mehr Abwechslung und die ein oder andere Melodie wünschenswert.
Wertung: 6.5 / 10
Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info