Review Calm Hatchery – Sacrilege Of Humanity

  • Label: SelfMadeGod
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Death Metal

Dass Polen nicht nur ein ständiger, und stets unterlegener Gegner der deutschen Nationalmannschaft ist, sondern dass aus unserem Nachbarland auch richtig guter Death Metal kommt, ist wohl seit jeher bekannt. Sind es normalerweise die Gottväter Vader und Behemoth, die mit jedem Release die Messlatte hochsetzen, gibt es doch immer wieder einige Bands, die sich daran messen können. CALM HATCHERY können sich in meinen Augen definitiv dazu zählen. Bereits 2002 wurde die Band gegründet, „Sacrilege Of Humanity“ ist dennoch erst ihr zweites Full-Length-Album.

Dass CALM HATCHERYs Werk kein schlechtes ist, wird sofort klar, dennoch dauert es einige Hördurchgänge, bis sich die Songstrukturen dem Hörer erschließen. So hockte ich zu Beginn noch etwas ratlos vor der Anlage. Doch bereits zu diesem Zeitpunkt taten sich die Stärken von CALM HATCHERYs zweiter Platte auf: Die gute Produktion, das durchdachte Songwriting und nicht zuletzt das technische Können der Polen fällt auf. „Sacrilege To Humanity“ startet dabei in bester Hail Of Bullets – Manier mit einem bedrohlichen Streicher-Intro. In der Folge ist es eine Mischung aus Midtempo-Death und schnelleren Nummern(„Messerschmitt“, „We Are The Universe“), mit denen CALM HATCHERY punkten. Dabei sind es zahlreiche, mit Sweep Pickings und Harmonics gespickte Soli, die überzeugen. Auch die ständige Tempovariation in den Liedern macht „Sacrilege To Humanity“ zu einer rundum abwechslungsreichen Angelegenheit. Es wird schonmal amerikanischen Kollegen gehuldigt („Mirror Giants“ enthält mehr als nur eine Spur Dying Fetus, und die Breaks auf „Sacrilege To Humanity“ dürften Job For A Cowboy – Liebhabern gut gefallen)und schleppende Todeswalzen sind ebenso vorhanden – „The Blood Of Stalingrad“ setzt auf massig Groove, die obligatorischen Hitler-Samples (man ahnt es bereits beim Titel des Liedes) kommen hinzu. Ein Highlight ist für mich „Lost In The Sands“, das eine Mischung aus Blasts im Refrain, gut passenden Gitarrenleads, triolenlastigen, treibenden Strophen und Soli mit viel Sweep-Picking auffährt.

Begeisternd ist CALM HATCHERYs Werk zwar nicht. Fans der oben genannten Band müssen hier aber auf jeden Fall reinhören, da man es hier mit Death Metal von hoher Qualität zu tun hat – der in Folge der fehlenden Aha-Momente aber nicht im ganz oberen Wertungsbereich, sondern im oberen Mittelfeld seinen Platz findet.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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