Review Cyclophonia – Impact Is Imminent

CYCLOPHONIA gründeten sich 1997 und waren dann eine Weile als reine Coverband unterwegs. Zwei Jahre später löste sich die norwegische Truppe wieder auf, um sich 2003 zum ersten Mal zu reformieren. Doch bald gingen die Bandmitglieder wieder getrennten Interessen nach. Erst 2008 gab es wohl den endgültigen Startschuss, als die derzeitige Besetzung zusammenfand. Und so erblickt rund 15 Jahre nach der Bandgrundlegung nun auch das Debutalbum „Impact Is Imminent“ das Licht der Metal-Welt.

Die Einflüsse, denen CYCLOPHONIA unterliegen, werden schnell deutlich. Helloween, Stratovarius, Sonata Arctica und Blind Guardian zählen zu den offensichtlichen Vorbildern. Der typische Power Metal teutonisch-skandinavischer Prägung wird rhythmustechnisch munter vorangetrieben und baut auf episch-harmonischen Melodielinien auf, die auch recht flott ins Ohr gehen. Die Norweger verstehen dabei ihr Handwerk und beweisen auch ein gutes Händchen für’s Songwriting. Und die ungewöhnliche Gegebenheit, dass sich zwei talentierte Leute den Gesang teilen oder mitunter auch zweistimmig zur Tat schreiten, ist sogar ein bandeigenes Markenzeichen.
Es wird der Melodic Power Metal freilich nicht neu erfunden, doch brauchen sich CYCLOPHONIA ebensowenig hinter der bekannten Konkurrenz verstecken. Sie haben vielleicht das Problem, dass sie einfach ein bisschen spät dran sind und der Markt des Genre halt auch ziemlich übersättigt ist – vor allen Dingen mit durchschnittlichen Releases. Hierzu zähle ich „Impact Is Imminent“ aber nicht. Es ist vielmehr ein durchweg gelungenes Album, das mit „Warbird“, „The Hero“, „Screams In The Night“ und „Die By The Sword“ auch noch ein paar ganz exzellente Ohrwürmer auf Lager hat.
Die Überraschung kommt nach acht Songs und 35 Minuten: da ist das Werk nämlich bereits zu Ende. Ich finde, so etwas kann man bei einer Punk-Scheibe machen, auf der 14 Songs mit einer durchschnittlichen Songdauer von zweieinhalb Minuten runtergehämmert werden. Aber der Melodic Power Metal braucht einfach viel mehr Atmosphäre und Epik. Und die kann man in dieser kurzen Spielzeit nicht effektiv entwickeln und ausnutzen. Gerade wenn man die Mucke so richtig schön genießt, ist der Spaß schon wieder vorbei.

CYCLOPHONIA sind eine Melo-Power-Metal-Band, von der ich gerne einiges mehr gehört hätte, als das doch recht wenige Material, das sie auf „Impact Is Immenent“ gebannt haben. Die Band ist vielversprechend und könnte in dem Genre ihren Weg gehen. Dafür darf das nächste mal aber deutlich mehr Spielzeit rausspringen. Fans der Spielart sollten sich dadurch aber nicht abschrecken lassen und „Impact Is Immenent“ ruhig antesten.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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