DECEMBER FLOWER haben sich den richtigen Monat ausgesucht, um ein Album zu veröffentlichen – den Dezember. Passend, dass die Truppe schwedisch geprägten Melodic Death spielt, der gehört auch eher in die kalte Jahreszeit. Eine Demo steht bisher in der Disco des Fünfers zu Buche, „When All Life Ends“ ist damit sowas wie ein Debut.
Da ist es schon mal gut, dass DECEMBER FLOWER traditionellen Pfaden im Stile von At The Gates oder älteren Hypocrisy und Dark Tranquillity folgen: Bereits das Intro macht eine Menge Laune, hebt es sich doch durch seine kraftvollen Riffs deutlich von weit verbreitetem Null-Acht-Fünfzehn-Quark ab. Generell ist das Songmaterial sehr geradlinig, druckvoll und abwechslungsreich ausgefallen: Drummer Dickmann schwingt erstaunlich und erfreulich häufig die Blastbeat-Keule, die Gitarristen Horstmann und Tybussek variieren zwischen klassischen Melodic Death-Gitarren („As Darkness Reigns“) und thrashigen Rhythmen („Your Darkest Path“). In „Aeon“ sind DECEMBER FLOWER in gemäßigtem Tempo unterwegs und klingen dabei sehr nach Amon Amarth – im Refrain werden dann erneut simple, aber akzentuiert gespielte Gitarren eingesetzt.
DECEMBER FLOWER bieten also nicht wirklich etwas Neues, auch nichts wirklich Besonderes, aber das mindert die Qualität des Materials nicht: Gerade die erfrischende Härte des Albums, untermalt durch die raue Produktion des Albums, macht einiges her – nur so können Bretter wie „Despise Your Life“ zu Stande kommen. Ein kleines Manko lässt sich auf „When All Life Ends“ jedoch feststellen: In den längeren Tracks gegen Ende der Platte haben sich kleine Durchhänger eingeschlichen, wenn man sich an dieser Stelle kürzer gefasst hätte, wäre da wohl mehr bei rausgekommen.
Dennoch ist „When All Life Ends“ ein richtig starkes Album geworden. Hier gibt’s durchgängig – nicht zu knapp – was auf die Mütze und das kann man heutzutage von viel zu wenigen Bands im Melodic Death-Sektor behaupten. Allein schon deshalb müssen Fans des Genres die Platte eigentlich kaufen.
Wertung: 8 / 10