Können sich DIABULUS IN MUSICA wirklich gegen ihre großen Genre-Konkurrenten wie Nightwish oder Epica durchsetzen und sich somit auch für die Zukunft einen Namen in der Branche sichern? Gespannt haben wir das neue Album „Argia“ erwartet, um genau das herauszufinden.
Während sich der Hörer mit dem Intro „Et Resurrexit (Libera Me)“ noch von den ruhigen Tönen der Frontdame Zuberoa Aznárez verzaubern lässt, wird er zum Ende des Stücks durch Chorsätze und rhythmisches Trommeln auf die folgenden 53 Minuten Symphonic Metal der großen Klasse vorbereitet. Es folgt ein kräftiger Einstieg in das nächste Lied des Albums, dessen Melodie sich sofort in alle Köpfe einnistet.
Es scheint, als wollten DIABULUS IN MUSICA eine Art Steigerung in „Argia“ aufbauen. Zumindest die instrumentellen Klänge werden von Track zu Track ansprechender.
Außerdem dürfen wir zwei Stimmen auf dem Album ermitteln, welche nicht zu der fünfköpfigen Band gehören. Zum einen ist das vierte Stück der Platte, „Furia De Libertad“, welches komplett spanisch ist, mit Ailyn Giménez eingesungen, der Sängerin der norwegischen Gothic-Metal-Band Sirenia. Zum anderen kommen wir in den Genuss eines Duetts zwischen Thomas Vikström und Zuberoa Aznárez. Wo dieses schon fast einem großen Musical würdig scheint, wird der Gesangspart urplötzlich durch ein Gebrüll unterbrochen, welches an dieser Stelle absolut unpassend ist.
Zwischen all den wilden Brechern, die in „Argia“ enthalten sind, kommen auch Balladen vor, die besonders durch die beeindruckende Stimme der Sängerin, welche größtenteils mit hohen Tönen arbeitet, makellos wirken. Im letzten Stück „Horizons“ ist uns diese Freude nicht mehr geboten. Es ist rein instrumentell und könnte wohl auch während einer Yoga-Stunde zur Entspannung abgespielt werden.
Während des gesamten Ablaufs der Platte entsteht der Eindruck, die Musik wurde von einem großen Orchester eingespielt. Dadurch macht das Hören auf voller Lautstärke erst so richtig Spaß!
Doch jetzt zur Problemermittlung: Trotz der qualitativen Steigerung vom vorherigen Album „The Wanderer“ und den Bemühungen des Fünfergespanns um genügend Abwechslung, beginnt „Argia“ nach gewisser Zeit langweilig und eintönig zu wirken.
Woran liegt dieser Eindruck? Sind DIABULUS IN MUSICA doch nur eine Kopie der Großen in ihrem Genre?
Nein! Auch wenn sie weiter an sich arbeiten müssen, um mindestens das nun erreichte Niveau beizubehalten, können sie neben all den ‚Konkurrenten‘ durchaus mithalten und haben sich spätestens mit der jetzigen Veröffentlichung einen Namen in der Szene gemacht. Alle Freunde des Symphonic Metals sollten also dringend zugreifen, wenn sie noch nichts von den Spaniern DIABULUS IN MUSICA gehört haben.
Wertung: 7 / 10