Review Dãm – Purity – The Darwinian Paradox

  • Label: Candlelight
  • Veröffentlicht: 2005
  • Spielart: Extreme Metal

Dãm – Das hebräische Wort für „Blut“ sollte der Name für die Band sein, die inspiriert durch die Kreativität von Bands wie Death, Carcass, At The Gates oder Emperor 1997 in London ins Leben gerufen wurde, um einen sehr eigenwilligen Mix aus Death und Thrash Metal, sogar mit der ein oder anderen Black Metal Prise zu spielen. So veröffentlicht man im Laufe von 4 Jahren 3 Demos und bringt anno 2005 das erste Volllängenalbum unter Vertrag bei Candlelight Records heraus. Inspiriert von Death, Carcass, At The Gates und Emperor klingt doch interessant. Natürlich tut es das, das Problem der Band liegt nur darin, dass die Musikstile der genannten Bands zum Teil meilenweit auseinander liegen, was sich auch in der Musik Dãms abzeichnet. Zwar bleibt man auf einer stark Death-Metal-lastigen Basis, doch gibt es den ein oder anderen Song, bei dem man gar nicht weiß, wie man diese Musik klassifizieren soll. Ohrwurmmelodien gibt es hier auch überhaupt keine. Mal sind die Stücke eher schleppend und anstrengend, mal hauen die Jungs death-thrashig in ihre Instrumente. Für Abwechslung – aber auch Verwirrung – ist auf „Purity – The Darwinian Paradox“ gesorgt.

„Spiritual Void“ eröffnet die Platte und als erstes fällt die seltsame Produktion auf. Die Gitarren sind zum Teil sehr dumpf und klingen wie durch Kissen, was nach einer Zeit aber einen gewissen Reiz hat. Die Stücke klingen so um einiges dreckiger, was beim ersten Song auch noch sehr gut passt. Hier werden technische, als auch brutale Elemente vereint. Der Gesang klingt mehr geschrieen, als gegrölt, aber hier gibt es eigentlich auch weniger auszusetzen. „City Of Envy“ prügelt in diesem Stil weiter und gelegentlich schimmern sogar Black-Metal-artige Elemente heraus. „No God With Me“ klingt seltsamerweise so, als wäre der Song in einem anderen Studio aufgenommen worden denn sowohl der Gesang, als auch die Gitarren klingen klarer, präziser und schärfer und der Song klingt allgemein wieder recht technisch. das folgende „Come To Dust“ benutzt die selben stilistischen Mittel wie die vorhergehenden Titel und langsam wird das Ganze doch sehr langweilig. In der ersten Hälfte wird noch wenig Abwechslung geboten, allerdings geht es ab den zwei Instrumentalsongs „Rain“ und „Journey Into The Sun“ wieder bergauf. „Body Temples Of Sorrow“ klingt beispielsweise sehr melodisch und sogar stellenweise melancholisch und „Fury“ – der meiner Meinung nach beste Song – wird seinem Titel gerecht. Brutal und thrashig wird hier aufs übelste geprügelt, was Dãm meiner Meinung nach am besten können. Lediglich der Gesang könnte etwas tiefer angesiedelt sein. So geht es auch mehr oder weniger abwechslungsreich weiter und Songs wie „Frightening And Obscene“ können wieder eher überzeugen. Mit dem Carcass-Cover „Forensic Clinicism / The Sanguine Article“ ist sogar noch ein old-schooliger Death Metal Song vertreten, genau das, worauf ich die ganze Zeit gewartet habe. Mehr davon – aber von der Band selbst komponiert – hätte der Platte nicht geschadet.

Wirklich überzeugen konnte mich „Purity – The Darwinian Paradox“ erst nach einigen Durchläufen und sogar jetzt werde ich von manchen, sich vom Schema her immer wiederholenden Passagen trotzdem noch gelangweilt. Nichtsdestotrotz hat diese extrem eigenwillige Mischung, die Dãm hier zelebrieren durchaus ihren Reiz und gute Ansätze. Sollten Dãm dies bis zu ihrem nächsten Album weiter ausbauen und auch etwas an der Produktion feilen, könnte uns eine abwechslungsreiche Death/Thrash Metal Scheibe erwarten.

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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